Mitten in Wolfratshausen:Ja, ist denn heut' schon Halloween?

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Gespenstische Geräusche jagen einem zu später Stunde im Büro ganz schön Angst ein. Auch dem Chef, der dann von unten anruft

Von Claudia Koestler

Seit dem Titellied von Ray Parker Junior aus dem Film "Ghostbusters" 1984 sollte man ja eigentlich wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist: "If there's something strange in your neigh-borhood, who you're gonna call? Ghostbusters!" Zu Deutsch: Wenn einem irgendetwas in der Umgebung seltsam vorkommt, wen ruft man da? Die Geisterjäger natürlich.

Blöd nur, wenn die Nummer nicht zur Hand ist. Obwohl in der Tat irgendetwas anders ist als sonst: Am Ende eines langen, harten Arbeitstages am Ende einer noch härteren Woche ist schon überall in den Räumlichkeiten Ruhe eingekehrt, die Türen sind zu. Nur am eigenen Arbeitsplatz brennt noch Licht. Online schläft eben nicht. Doch mitten in diese Stille, in der nurmehr das leise Klappern der Tatstatur zu hören ist, dringen plötzlich gar fürchterliche Geräusche: Ein lautes Würgen, ein Gulpen, ein Schnaufen. So, als wäre jemandem ganz schlimm übel, oder als kommentiere einer auf äußerst uncharmante, ja drastische Art etwas Grauenvolles. Dann ist es wieder still. Bis es einen nicht aufhorchen lässt, sondern - durch die Vorkommnisse sensibilisiert - durch Mark und Bein fährt: das Läuten des Telefons. Doch es ist kein Anruf aus dem Jenseits. Es ist der Chef. Auch er war noch gar nicht fort, sondern hatte still und leise vor sich hin getippt, bis auch ihn die gruseligen Würgetöne erschreckten. Gegenseitig versicherte man sich daraufhin, dass es einem noch gut geht und man somit nicht der Verursacher der dröhnenden Laute war. Doch weil auch bei den Nachbarn kein Licht mehr brennt, bleibt die Sache umso mysteriöser. In der Folge traut sich schließlich keiner, als Erster zu gehen. Wer weiß schon, was da draußen wartet?

Stunden später zwingen einen Hunger und Durst dann doch nach Hause. Und auch im Gang klingt oder riecht nichts mehr verdächtig. Woher die dramatischen Würgegeräusche kamen, bleibt ein Rätsel. Nun ja, wie sagten die Altvorderen gerne: Zwischen Himmel und Erde gibt es eben mehr als man gemeinhin denkt. Und offenbar gibt es dort auch manchmal Übles.

© SZ vom 23.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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