Mitten in Wolfratshausen:Drive in and schnell out

Essensbestellung mal anders

Von konstantin kaip

Man kann von den Errungenschaften der US-amerikanischen Kultur halten, was mag. Immerhin hat sie uns den so genannten "Drive-In"-Schalter gewisser Schnellrestaurants gebracht. Und der ist zumindest für eilige Autofahrer eine praktische Angelegenheit. Schließlich müssen sie nicht erst einen Parkplatz suchen, um sich ihr Abendessen abzuholen, sondern nur kurz die Seitenscheibe herunterlassen, um bequem vom Fahrersitz aus zu bestellen.

Dass so ein Schalter aber auch seine Tücken hat, hat ein Verkehrsteilnehmer am Mittwochabend erfahren. Ob es am großen Hunger oder an Diskussionen mit dem Beifahrer über die Menü-Auswahl lag, ist nicht bekannt: Jedenfalls fuhr das Auto laut Polizeibericht gegen 20 Uhr einfach an der Bestellsäule mit der Gegensprechanlage vorbei. "Zefix!", wird sich der Fahrer gedacht haben, bevor er zurücksetzte und mit vorfreudig knurrendem Magen schwungvoll genau auf die Säule knallte, an der er bestellen wollte. Die wurde beim Aufprall aus ihrer Verankerung gerissen, den Schaden beziffert die Polizei auf etwa 2000 Euro.

So viel wollte der Unbekannte dann wohl doch nicht ausgeben. Jedenfalls fuhr er nach dem Zusammenstoß mit der Säule schnell wieder davon, am Schalter hörte man nicht einmal seine Stimme. Da er bislang noch nicht identifiziert ist, weiß man auch nicht, was er am Ende an diesem Mittwoch zu Abend gegessen hat. Sein spontanes "McHit- and-Run"-Menü dürfte sich aber eher auf den Adrenalin- als auf den Cholesterinspiegel ausgewirkt haben.

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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