Mitten in Wolfratshausen:Ausflug an die Kühltheke

See? Voll. Schwimmbad? Überfüllt. Dann lieber gleich an einen kühlen Ort

Von Sabine Wejsada

Das Thermometer im Auto zeigt 37 Grad. Die Hitze ist kaum auszuhalten. An den Seen und in den Freibädern ist an diesem spanischen Nachmittag bestimmt kein Platz mehr zu bekommen. Was liegt da näher, als genau das zu tun, was bestimmt alle bereits kurz nach Öffnung der Geschäfte erledigt haben und jetzt wohl bestimmt sein lassen: Shoppen gehen. Kein Mensch tut das um diese Zeit, wenn draußen die Sonne vom Himmel herunterknallt und allein der Gedanke an das Schleppen von Einkaufstüten äußerst schweißtreibend ist. Antizyklisches Verhalten nennt man das, und schon geht es hinein in den weitläufigen Supermarkt in Wolfratshausen.

Doch weit gefehlt, diese Idee hatten wohl noch andere. Und das nicht zu knapp. Menschen drängen sich vor den Regalen in der Molkereiabteilung. Dort, wo Käse und Butter gut gekühlt auf ihre Käufer warten, stehen eben jene und tun so, als könnten sie sich nicht entscheiden. Mozzarella oder lieber Feta? Nein, doch besser den Magerquark! Ist das angenehm hier.

Die auf Hochtouren laufenden Kühlaggregate lassen einen fast frösteln und machen ein bisschen Gänsehaut. Wie schön! Schnell zu den Tiefkühltruhen kurz vor der Kassenfurt. Denn dort ist es noch schöner. Pizza quattro formaggi kann man ja nie genug daheim haben an Tagen wie diesen. Und jetzt noch schnell zum Bezahlen. Das allerdings zieht sich wegen der langen Schlange von Freibad- und See-Verweigerern. Genau wie der Käse auf der inzwischen geschmolzenen Pizza. Blöde Idee. Die Kühlkette ist unterbrochen. Und das bei diesen Sauna-Temperaturen.

© SZ vom 21.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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