Manches dauert in Schäftlarn ein bisschen länger. Das ist nicht nur ein Gefühl, sonders es stimmt. Der Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses, den der Grünen-Gemeinderat Gerd Zattler jüngst dem Gemeinderat vorlegte, zeigte das deutlich - so wie jedes Jahr. "Manches ist noch offen, was wir schon vor zwei Jahren beschlossen haben", sagte Zattler. "Das geht an die Frustrationsgrenze."
Zattler erinnerte daran, dass es eine neue Satzung geben sollte, die festlegt, wie Häuser im Ort gebaut werden dürfen. Es gibt diese neue Ortsgestaltungssatzung aber nicht. Der Beschluss ist sieben Jahre alt. Wobei Bauamtsleiter Stefan Jocher einschränkte: Wenn ein Planbüro das ausarbeite, werde es sehr teuer. "Wenn Sie die Honorarforderung sehen, schauen wir mal, ob Sie die Satzung immer noch wollen."
Auch fehlende Bestandsverzeichnisse bemängelte Zattler. Sie zeigten, gäbe es sie denn, was die Gemeinde alles hat. Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements - ebenfalls Fehlanzeige. Dazu habe es bisher nur "schöne Tagungen" gegeben, mehr aber nicht. "Wenn wir es nicht mehr wollen, sollten wir den Beschluss aufheben", sagte Zattler fast flehentlich. Sanierung des Mösl- und des Rösslweihers: nicht umgesetzt. Die beiden Biotope wachsen immer weiter zu. Die Glascontainer am Bahnhof Hohenschäftlarn, direkt beim Kiosk "Dallas": Sind vor zwei Jahren für sechs bis acht Wochen dahin versetzt worden, sollten wieder fort sein, stehen immer noch da.
Es ist auch noch manches offen, was schon vor mehr als fünf Jahren beschlossen wurde. Nur damit es nicht völlig in Vergessenheit gerät: Damals stimmte der Gemeinderat dafür, die Umgehungsstraße für Hohenschäftlarn selbst zu bauen. Bis heute ist zwar viel passiert. Tatsächlich aber gibt es noch nicht einmal eine Trasse für die Straße. Das kann ja dann noch dauern.