Mitten in Lenggries:Wolfratshauser Visionen

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Innovative Ideen gegen Schneemangel

Von Ingrid Hügenell

Die Not bringt ja oft die besten Ideen hervor. So war es auch kürzlich, als es einfach nicht schneien wollte und deshalb am Brauneck in Lenggries kein Skibetrieb möglich war. Nun gab es dort diesen wunderbaren neuen beheizten Lift, aber er nützte nichts. Den Kollegen in der Redaktion tat das ziemlich Leid, und so wurde eine ebenso einfache wie, bei aller Bescheidenheit, doch geniale Idee geboren. Diese soll nun weitergegeben werden, auf dass entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Also: Um künftig Probleme wie Schneemangel und Wärme im Dezember zu umgehen, könnte man den Gipfel des Brauneck doch ganz einfach einhausen und gut kühlen. Schließlich gibt es andernorts auch im Flachland Skihallen, in denen auf künstlichen Hügeln und ebenso künstlichem Schnee Wintersport betrieben wird. Unter dem Dach auf dem Brauneck wären wenigstens die Hügel echt. Das mit dem Schnee ließe sich bei ausreichender Temperaturabsenkung sicher leicht bewerkstelligen. Mit Solarpaneelen auf dem Dach könnte man die Anlage leicht energieautark gestalten.

Gewiss würde das Ganze einen gewissen Aufwand bedeuten, aber doch nicht mehr als der Benediktenwand-Basis-Tunnel, ein weiteres Lieblingsprojekt von Teilen der Redaktion, auf dessen Verwirklichung schon lange gewartet wird. Die Röhre könnte praktischerweise Benediktbeuern und Lenggries direkt verbinden, ohne dass man, wie derzeit, immerzu langwierig um die lästigen Berge herumfahren muss. Mit einem Autobahnanschluss würde der Benediktenwand-Basis-Tunnel auch die Verkehrsproblematik in Bad Tölz entzerren. Außer irrsinnig hohen Baukosten und einem gewaltigen Energieaufwand spricht nach unserer Ansicht wirklich beinahe gar nichts gegen beide Ideen. Zusammen bilden sie ein Infrastrukturprojekt, das trefflich geeignet scheint zur Stärkung des ländlichen Raums.

Nun, da es doch schneit, und zwar ziemlich, stellt sich die Einhausung des Brauneck nicht mehr als allerdringlichste Aufgabe dar. Stattdessen zeigt sich, dass eine weitere Idee an Bedeutung gewinnt: Die Überdachung der Garmischer Autobahn sowie möglichst aller Bundes- und sonstigen größeren Straßen im Landkreis. Dies würde viel Geld sparen, das sonst für die Räumung ausgegeben werden muss, und zugleich sicher zahlreiche Unfälle verhindern. Was für ein Jammer, dass wir nicht alle Ingenieur oder Stadtplaner geworden sind.

© SZ vom 30.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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