Mitten in Geretsried:Zwischen 2,33 und 2,66

Was der Tatort am Sonntag nicht geschafft hat, bringt der Montag an Spannung: Die Viertklässler bekommen Übertrittszeugnisse.

Von Barbara Briessmann

Ein unbeschreibliches Gefühl. Eine unerträgliche Spannung. Seit Wochen hat sie sich aufgebaut, heute stockt schier der Atem. Was der Tatort am Sonntag nicht geschafft hat, dieser Montag hat es in sich. Erst kurz nach 13 Uhr wird sich die Beklemmung lösen. Denn dann ist er gelaufen: der Übertritt.

Vielen Eltern von bayerischen Viertklässlern wird es so gehen. Wochenlang mussten sie beruhigend auf ihre aufgeregten Kinder einreden, dabei das eigene mulmige Gefühl mit aufgesetzter Lässigkeit überspielen. Zumal, wenn aufgrund der vorhergehenden Noten alles rauskommen könnte: Hauptschule, Realschule, Gymnasium. In anderen Worten: Es geht um die Zukunft.

Diese Zukunft rankt sich um die magischen Zahlen 2,33 und 2,66. Wer unter der ersten liegt, schlägt den höchsten Bildungsweg ein. Wer den Wert der zweiten Ziffer übersteigt, muss sich ganz von unten ins Leben kämpfen. Wer in der goldenen Mitte bleibt, kommt auf die Realschule. So einfach geht das in Bayern, errechnet aus den Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie dem Heimat- und Sachunterricht.

Heute bekommen es Kinder und Eltern schwarz auf weiß, das Übertrittszeugnis. Egal, was rauskommt. Es bleibt spannend.

© SZ vom 02.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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