Mitten in Geretsried:Pech im Unglück

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Wenn in einem Notfall der Handyakku leer geht, ist die Situation durch ein Ersatzgerät noch lange nicht gerettet

Von Claudia Koestler

Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Wenn andere mit solchen Symptomen in die Nähe kommen, sollte man sich hüten. Denn all das ist im Zweifel ansteckend und setzt Menschen immer mal wieder außer Gefecht. Manchmal ist auch gar nicht genau klar, was einen da erwischt und kurzerhand zur Untätigkeit verdammt: ein Virus, Bazillus oder einfach Pech? Was auch immer, hat man es erst einmal, geht nichts mehr. Und nicht viel anders verhält es sich inzwischen auch in der allseits verbreiteten virtuellen Welt: Systeme werden attackiert, machen schlapp oder sind unpässlich. Kurzum, auch dort geht manchmal nichts mehr.

Davon dürfte seit Freitag auch Geretsrieds Pressesprecher ein Liedchen singen können. Als die Nachricht von einem Bombenfund die Runde machte, war Thomas Loibl der meistgefragte Mann der Stunde. Erst ließ sich die Lokalpresse, dann das Radio und schließlich auch das Fernsehen von ihm mit neuesten Informationen versorgen. So weit, so gut. Wenn, ach wenn nur nicht die Technik gewesen wäre: Denn erst machte der Akku seines Handys im Dauereinsatz schlapp. Das Ersatzhandy hatte genügend Saft, doch nicht genug Internetempfang, um Daten und Informationen zu versenden.

Wie gut, dass Geretsried öffentliches Wlan bietet, dachten die mitleidenden Pressevertreter und schickten Loibl in die Stadtbücherei. Dort hatte er schließlich vor wenigen Monaten das öffentliche Wlan zusammen mit dem Bürgermeister feierlich für eröffnet erklärt. Wenige Minuten später kam er zurück - leider ohne Anschluss ans Netz. Das Wlan dort war aus. Wie überall an den öffentlichen Hotspots: Die Stadt hatte ausgerechnet am Tag des Bombenfunds alle Systeme runtergefahren für einen Systemcheck, auch die öffentlichen Internet-Router.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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