Mitten in der Region:Iglus am Straßenrand

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Es hat mal wieder geschneit und die Parkplatzsuche wird abermals zum Problem

Kolumne Von Rita Baedeker

Inzwischen ist es vertraut, dieses brummende scharrende Geräusch, das einen in aller Herrgottsfrühe weckt, wenn es draußen noch stockdunkel ist. Auch wenn man sich verschlafen die Augen reibt, empfindet man Mitgefühl. Und Bewunderung für all jene, die morgens um fünf oder sechs damit beginnen, Straßen und Wege frei zu räumen, damit wir Bürger auch an diesem Tag ohne Schneeschuhe und/oder Hundeschlitten aus dem Haus können; damit vor allem Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, die Chance haben, heil den nächsten Supermarkt und die Arztpraxis zu erreichen.

Aber damit nicht genug. Weil am Straßenrand geparkte Autos sich wieder in Iglus verwandelt haben und fast meterdick im Tiefschnee stecken, helfen die Schneepflug-Piloten auch mal spontan, die Fahrzeuge wenigstens so weit freizulegen, dass man es mit etwas Geduld und Gaspedal nach einigen Anläufen schafft, den Wagen, sofern sich herausstellt, dass es der eigene ist, zu befreien. Danke, lieber Schneeräumdienst!

Jedoch, der Freude folgt die Ernüchterung. Denn kehrt man Stunden später zurück, steht man vor dem gleichen Problem, nur andersherum. Wo und vor allem wie einparken, wenn alle einigermaßen frei geschaufelten Plätze belegt und die Schneehaufen am Straßenrand schon wieder gewachsen sind? Gibt es eigentlich unter den vielen intelligenten Funktionen im Kfz-Cockpit keinen Assistenten, der Autos hüpfen lässt?

Ein Herr hatte da die Tage eine Idee. Er stand mit seinem Wagen mitten auf der Straße. Darum gebeten, den Weg freizumachen, zuckt er mit den Schultern und sagt in verzweifeltem Tonfall: "Wo soll ich denn hin? Es gibt keine Parkplätze mehr?" Da kann man ihm nicht widersprechen, legt den Rückwärtsgang ein und kreist ein weiteres Mal um den Block.

© SZ vom 05.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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