Mitten in der Region:Gut ausgeruht ins neue Jahr

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Die Franzosen haben im Schnitt 37 Urlaubstage, die Deutschen 27. Da heißt es jetzt schon planen, wer seine Freizeit optimiert gestalten möchte

Von Gerhard Wilhelm

Das Jahr 2017 ist noch nicht einmal zu drei Viertel zu Ende, und schon gibt es Tipps, wie man im Jahr 2018 mit ganz wenigen Urlaubstagen ganz viele Tage frei nehmen kann: "Bis zu 70 Tage frei mit 30 Urlaubstagen! So holen Sie 2018 das Meiste raus". Abgesehen davon, dass nicht alle 30 Tage Urlaub im Jahr haben, denkt eigentlich noch jemand an den guten alten Song von Geier Sturzflug? "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt." All diese Schlagzeilen erwecken doch den Eindruck, dass Deutschland ein Land der Faulenzer sei, die ständig denken würden, wie sie sich von der Arbeit drücken könnten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat genau das gerade seinen Landsleuten unterstellt. "Faulenzer!", hat er ihnen zugerufen. Der traut sich was.

Auch die Arbeitgeber sehen sich in ihrer Meinung bestärkt, dass alle Arbeitnehmer am liebsten den Titel "Freizeitweltmeister" tragen würden. Was aber gar nicht stimmt, denn Macron hat schon recht: In keinem anderen Land gibt es so viele Urlaubstage wie in Frankreich - im Durchschnitt 37 Tage pro Jahr. In Deutschland sind es nur 27.

Zum Glück gibt es aber Arbeitgeber, die wissen, dass gut erholte Arbeitnehmer motivierter sind. Sie gönnen ihnen ein oder zwei Mal im Jahr einen sogenannten Betriebsausflug. Viele Stadtverwaltungen gehören dazu, manche Rathäuser haben dann gleich zwei Tage hintereinander zu. Ob das immer wirklich so erholsam ist? Kommt vielleicht auf den Bürgermeister an.

Als Arbeitnehmer kann man da neidisch werden. Und genau deshalb müssen alle, die nicht auf den alljährlichen Betreibsausflug bauen können, auf die Optimierung ihrer Urlaubstage schauen. Das geht schon Ende 2017 los. Der 30. Dezember ist ein Samstag. Neujahr ist ein Montag, Feiertag. Wer sich vom 2. bis 5. Januar vier Tage Urlaub nimmt, hat neun Tage frei. Von wegen Faulenzer: Freizeitoptimierer zur Erhaltung der Arbeitskraft sind wir.

© SZ vom 18.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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