Mitten in der Region:Eine Nummer für alle Fälle

Vertipper und Zahlendreher beim Wählen der Telefonnumer können sehr unangenehm sein

Kolumne von Valentin Tischer

Anrufe bei der Polizei sind für die meisten unangenehm. Wenn man die Polizeiinspektion vor Ort direkt anruft, und nicht über die 110, geht es meistens zum Glück nicht um einen Notfall, aber um Vorladungen, Zeugenaussagen und andere Dinge, die dem rechtschaffenen Bürger nicht wirklich angenehm sind. Dringend sollte man aber beachten genau die richtige Nummer zu wählen und keine Vertipper und Zahlendreher einzubauen.

Es ist nicht gerade angenehmer, wenn man, statt des Dienstgruppenleiters der Polizei, die Tageszeitung am Telefon hat. Auch wenn einige wenige die Presse für die Gesinnungs-, Sprach- oder Geschmackspolizei halten, können hier keine Vorladungen oder Vorgänge besprochen werden, es kann lediglich an die wirkliche Polizei weiterverwiesen werden. Auch dem Praktikanten, auf dessen Schreibtisch das Telefon steht, welches öfter klingelt, ist es nicht wirklich angenehm für die Polizei gehalten zu werden.

Sich zu verwählen, ist nicht nur ein Problem der Bürger, sondern aller, auch wenn sie Uniform tragen. Wenn die Polizei aus einem anderen Landkreis anruft und den Zeitungspraktikanten für einen Kollegen hält, ist die Verwirrung auf beiden Seiten sehr groß.

Richtig zu wählen, ist nicht nur an der Wahlurne oder beim Ankleiden gefordert, sondern auch am Telefon. Natürlich kann man sein polizeiliches Anliegen auch dem Praktikanten oder die Heirat der Tochter einer Redakteurin, statt der Standesbeamtin, erzählen, man sagt ja Lokaljournalisten nach, dass sie an allem interessiert wären. Viel nützen wird es aber nicht, außer dass man vielleicht einen netten Gesprächspartner erwischt. Richtig geholfen werden kann nur an anderer Stelle.

© SZ vom 26.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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