Mitten in der Region:Ein eiskaltes Verbrechen

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Im Spätsommer verhalten sich manche kleidungsmäßig so, als wäre es noch Juli. Das kann rasch in Frösteln oder eine Erkältung münden. Vielleicht liegt darin auch das Motiv für einen Diebstahl am Poinger Friedhof

Kolumne von Wieland Bögel

Der Spätsommer, der ja eigentlich ein Frühherbst ist, hat unbestreitbar seine schönen Seiten. Trotz langer Dunkelheit am Morgen - die dank der ach so lebensqualitätsverbessernden Sommerzeit sogar noch ein bisschen länger dauert - und früh hereinbrechender Nacht (an der die Sommerzeit leider auch nichts ändern kann), lässt die kürzer werdende Tageszeit dazwischen manchmal echt sommerliche Gefühle aufkommen.

Bei Temperaturen oberhalb von 20 Grad, Sonnenschein und trotz leichter Verfärbungen von fast noch vollständig erhaltenem Blattwerk verhalten sich so manche, als wäre es noch Juli, was sich unter anderem an der Auswahl der benutzten beziehungsweise nicht benutzten Kleidungsstücke zeigt. Dumm nur, dass sich, trotz der segensbringenden Sommerzeit, die ja mit dem Versprechen wirbt, die warmen Abende würden nie enden, genau dies immer früher passiert - derzeit gefühlt so etwa nach dem Mittagessen. Was für zu sommerlich gekleidete Zeitgenossen schnell in Frösteln und im schlimmsten Fall in eine handfeste Erkältung münden kann, falls nicht schnell eine wärmende Textilie zur Hand ist.

Möglicherweise liegt darin das Motiv eines kuriosen Falles, mit dem sich derzeit die Poinger Polizei beschäftigen muss. Zwei beim Friedhof am Endbachweg geparkte Autos waren aufgebrochen worden, was zunächst in die Kategorie "ärgerlich aber alltäglich" fällt. Weit weniger alltäglich ist indes die Beute des Autoeinbrechers: ein Bademantel. Zugetragen hat sich die Tat zwischen 16.40 und 17.30 Uhr, also genau jene Zeit, in der kurzbehoste und -behemdete Zeitgenossen beginnen, mit der Auswahl ihrer Kleidung zu hadern. Das kann natürlich auch ein Zufall sein, wer aber am späten Sonntagnachmittag einen Bademantelträger durch Poing hat spazieren sehen, möge sich bitte an die örtliche Polizei oder jede andere Polizeidienststelle wenden.

© SZ vom 04.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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