Die Bahn, nicht als offensiv bekannt, wenn es um Kommunikation mit der Außenwelt geht, will moderne Informationsanlagen für 61 S-Bahn-Stationen im gesamten Großraum München schaffen. Sie rüstet dort sogenannte "dynamische Fahrgastinformationsanlagen" nach, wie der Konzern stolz in einer Mitteilung verkündet. Mit anderen Worten: Es fehlen noch 60 elektronische Anzeigentafeln, die verkünden, wann der nächste Zug zu erwarten ist. Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner und der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel haben vor kurzem eine dieser neuen Fahrgastinformationsanlagen exemplarisch an der Station Englschalking vorgestellt.
"Gut informiert fährt es sich besser", betonte Ilse Aigner bei der Vorstellung. Wer schon mal bei pfeifendem Nordwind mit unzähligen anderen Berufstätigen an einem Bahnhof auf die nächste S-Bahn - oder zumindest auf irgendeine Information dazu - gewartet hat, dem mögen die Worte von Bayerns Verkehrsministerin ein klein bisschen ironisch vorkommen. Die Erkenntnis des bayerischen Konzernbevollmächtigten macht es auch nicht besser, dachte man doch stets, das wäre Basiswissen: Klaus-Dieter Josel weist darauf hin, dass "Kundeninformation ein zentraler Baustein" sei, um Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des "wichtigsten Verkehrsmittels der Metropolregion München" zu verbessern. Bis Ende 2019 will die Bahn die Nachrüstung mit Mitteln des Freistaats umsetzen. Das gibt Hoffnung. Zunächst. Das bayerische Wirtschaftsministerium hatte nämlich bereits im Oktober 2005 - also vor 13 Jahren - das Projekt "DEFAS FGI BAYERN" initiiert. Der Betrieb eines bayernweiten "Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungs-Systems" war seinerzeit angekündigt worden - für Ende 2010.