Mitten in der Region:Advent, Advent, der Stromzähler rennt

Was heimelig und kuschelig klingt, ist Klimasünde pur...

Kolumne von Anna Schwarz

Wenn sich die Erde etwas zu Weihnachten wünschen könnte, dann wäre es wohl: Lasst den SUV in der Garage, verspeist weniger Weihnachtsgänse - von denen gibt es wegen der Vogelgrippe heuer ohnehin zu wenige - oder streamt weniger Netflix!

Weniger Netflix? Gerade in der Vorweihnachtszeit gibt es doch fast nichts Schöneres als einen gemütlichen Abend auf dem Sofa, draußen rieselt der Schnee, der Adventskranz leuchtet und die Glotze läuft. Doch Augen auf: Was so heimelig und kuschelig klingt, ist Klimasünde pur! Denn das einstündige Streamen eines Films entspricht etwa der CO2-Emission eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt, heißt es in einer Pressemeldung. Na toll, da macht ja die ganze Winterzeit keinen Spaß mehr! Das Video-Streamen verursacht mindestens ein Prozent der CO2-Emissionen auf der ganzen Welt, allein 2018 waren es mehr als 300 Millionen Tonnen. So viel CO2 stößt Spanien in einem Jahr aus. Grund dafür: Wer streamt, greift auf riesige Rechenzentren zu. Nicht nur deren Betrieb treibt den CO2-Ausstoß in die Höhe, sondern auch wenn Millionen Menschen täglich darauf zugreifen.

Aber es gibt Abhilfe. Wer nicht verzichten kann, lädt den Film am besten herunter oder streamt per Lan-Kabel statt über Wlan, auch das spart Energie. Oder hört gleich Musik, schließlich braucht das Abspielen von Audios nur einen Bruchteil des Datenvolumens. Und wer dazu das Tanzbein schwingt, reduziert auch sein Risiko, an Alzheimer und Demenz zu erkranken - um 76 Prozent. Außerdem produziert das Tanzen Glücksgefühle. Die Erde dankt!

© SZ vom 23.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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