Mitten in der Krise:Bedeckt für alle Fälle

Viele machen gerade aus der Not eine Tugend und setzen mit der Gesichtsbedeckung ein individuelles Statement...

Kolumne von Patrizia Steipe

Die Mund-Nasen-Maske hat sich zum "Must have"-Mode-Accessoire des Jahres 2020 entwickelt. Zugegeben, im Grunde mag sie keiner so richtig und das "Must have" bezieht sich auch nicht auf den begehrlichen Wunsch nach diesem Stück Stoff, sondern ist in diesem Falle wortwörtlich zu sehen. Mittlerweile machen aber viele Bürger im Landkreis aus der Not eine Tugend und setzen mit der Gesichtsbedeckung ein individuelles Statement.

Manche demonstrieren - wenn unter dem Stoff schon kein Lächeln zu sehen ist - mit ihren liebevoll genähten Alltagsmasken aus wahlweise geblümten, gestreiften oder gepunkteten Stoffen eine grundsätzliche Freundlichkeit, wieder andere greifen auf einfarbige Masken in gedeckten Farben zurück, die perfekt zum Business-Look passen oder runden die Engelbert-Strauss-Handwerker-Arbeitskleidung mit den Atemschutzmasken aus dem Baumarkt stilvoll ab.

Bei allen Bemühungen mit den ungeliebten Masken wenigstens modisch einen Akzent zu setzen, sollte freilich der Sinn dieser als Schutz gegen das ungehinderte Verbreiten von Coronaviren nicht vergessen werden. Nicht dass es so abläuft wie kürzlich in einer Arztpraxis beobachtet. Hier hat sich eine Sprechstundenhilfe beim Kitzeln der Nase schnell die Schutzmaske vom Gesicht gerissen, herzhaft in den Raum geniest, um die trocken gebliebene Maske dann wieder ungerührt aufzusetzen.

© SZ vom 25.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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