Der Vollmond und nicht ein heller Stern hat in diesem Jahr die Nächte des Weihnachtsfestes überstrahlt, besonders gut zu sehen am untypisch wolkenlosen Himmel. Dieser Vollmond ist der Grund dafür, dass die Leute, die im Landkreis Fasching feiern wollen, sich nun praktisch nahtlos in die Vorbereitungen stürzen müssen. Denn der Tag für das Osterfest ist der Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, und der wiederum richtet sich selbstredend danach, wann der Trabant um Weihnachten herum sein rundes Gesicht zeigt.
Im kommenden Frühjahr fällt demnach der Ostersonntag auf den 27. März, und der Aschermittwoch auf den 10. Februar. Denn dazwischen müssen die 40 Tage Fastenzeit Platz finden, in denen man sowohl all die Stollen, Lebkuchen und Plätzchen wie auch die vielen Krapfen weghungern könnte und vielleicht auch sollte. Und in die Zeit bis zum 10. Februar müssen alle Bälle, Faschingsmärkte und Umzüge gequetscht werden. Keine Zeit zum Verschnaufen!
Die Maschkera in den geradezu berüchtigten Faschings-Hochburgen Bichl, Benediktbeuern und Königsdorf legen gleich Anfang Januar los. Vermutlich auch die in den weniger eifrigen Orten. Die in Bichl sind am weitesten, wenn man dem Internet Glauben schenken darf. Dort bricht zuverlässig am 9. Januar das Dschungelfieber aus, wie das Motto der Saison lautet. Der erste Ball heißt "Affengeil-Boi", es spielen die Crunchy Nuts. Wer als Banane oder in Frühstücksflocken-Verkleidung kommt, hat vermutlich besonders große Chancen, angeknabbert zu werden, was für viele ja der Zweck eines Faschingsballs ist. Jedenfalls heißt es auf der Homepage "Hemmungslos ist geiler". Nun ja.
Im Jahr darauf könnte man die Sache theoretisch wieder ruhiger angehen. Dann ist Ostersonntag am 16. April, Aschermittwoch demzufolge erst am 1. März - drei Wochen länger dauert die närrische Saison. Aber wahrscheinlich wird dann halt länger geknabbert.