Mitten in Benediktbeuern:Auf Kufen durchs Freibad

Warum es keine schlechte Idee ist, zu den Eisheiligen ein Freibad zu öffnen

Von Ingrid Hügenell

Niemand ist so zuverlässig wie Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie. Man kann die Uhr nach ihnen stellen, vor allem, weil ihre Ankunft auch im Kalender angekündigt wird. Schon im Januar weiß man, wann die "Eisheiligen" wieder auftauchen. In der Regel weht dann ein kalter Ostwind, dazu kann es auch ergiebig regnen oder es wird sonst irgendwie ungemütlich. Auf jeden Fall ist es völlig abwegig, die Eisheiligen mit Sommerfeeling in Verbindung zu bringen.

Auch in diesem Jahr fallen die Eisheiligen auf den 12. bis 15. Mai, was aber die Benediktbeurer nicht davon abhält, ausgerechnet am 13. Mai, dem Tag des Servatius, ihr Alpenwarmbad nach dem Winter für die Sommersaison wieder zu öffnen. Das ist jetzt aber nicht ganz so abwegig, wie es sich liest. Denn eigentlich sollte das Bad schon an diesem Wochenende aufmachen. Weil aber die Heiligen Konrad, Philipp und Florian heuer schon mal die Arbeit der Eisheiligen vorweg genommen haben, wurde der Termin einfach um eine Woche verschoben.

Das muss man als mutig und vorausschauend bezeichnen. Denn ewig kann es ja nicht so kalt bleiben. Und wenn doch, und die Benediktbeurer Becken gleich wieder zufrieren, kann man ja schnell noch einen Schlittschuhverleih einrichten. Dann können die Gäste, statt im warmen Wasser ihre Bahnen zu ziehen, einfach darüber hinweg flitzen. Und zum Aufwärmen bietet sich in die feine Pizzeria an, die es im Bad gibt.

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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