Mitten in Bad Tölz:Schwein gehabt

Wie gut, dass es Videoüberwachung gibt! So kommt ein Mann aus Gaißach nach einem Tankstellen-Unfall doch noch zu seinem Recht

Von David Costanzo

Ich sehe was, was du nicht siehst - und das ist... eine Verkehrsordnungswidrigkeit! So hätte die Tölzer Polizei die Zeugenaussagen eines Unfalls am Freitag an der Tankstelle in der Lenggrieser Straße auch zusammenfassen können. Zwei Frauen wollten gesehen haben, wie ein Lkw rangiert, während sich ein 50-jähriger Gaißacher mit seinem Auto drumherumdrängeln will und dabei gegen den Lkw stößt. Dabei verteidigt sich der Gaißacher noch: Sein Wagen sei während des Unfalls längst an der Zapfsäule gestanden. Die Polizisten glauben dem Gaißacher aufgrund der Zeugenaussagen kein Wort. Selbst schuld!

Von wegen. Am Samstag wertete die Polizei die Videokameras der Tankstelle aus. Und siehe da: Tatsächlich steht der Gaißacher schon 15 Sekunden an der Tankstelle, bevor der Lkw mit einem 28-jährigen Olchinger am Steuer überhaupt erst auf der Bildfläche auftaucht. Dann fängt der Lkw-Fahrer an zu rangieren - und schiebt den Wagen des Gaißachers sogar einen Meter zur Seite. Ohne die Aufzeichnungen hätte der 50-Jährige wohl ein Verfahren angehängt bekommen, gestehen die Beamten. Auch die Versicherungen hätten ihm wohl nicht geglaubt. Auf den 1000 Euro Schaden wäre er sitzen geblieben. So beginnt 2017 für den rechtschaffenen Gaißacher doch noch glücklich: Schwein gehabt.

© SZ vom 02.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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