Mitten in Bad Tölz:Frustrierter Falschparker

Ein Seufzen, Augenverdrehen oder ein charmanter Überredungsversuch wären noch verständlich gewesen. Aber nicht das

Von Konstantin Kaip

Sich an die Parkregeln zu halten, ist nicht immer möglich. Manchmal hat man es eilig und muss nur kurz was erledigen. Also schaut man vielleicht nicht so ganz genau nach den Verbotsschildern oder vergisst den Parkschein. Man fährt ja ohnehin bald wieder los. Wenn man dann bei der Rückkehr zum Auto einen Strafzettel an der Windschutzscheibe findet, ist das ärgerlich. Wenn einen sogar die Politesse beim Schreiben der Verwarnung abpasst, umso mehr.

So erging es einem 61-jährigen Lenggrieser am Donnerstagvormittag in Bad Tölz: Als er zu seinem Auto am Prof.-Max-Lange-Platz kam, stellte ihm gerade eine Mitarbeiterin der Städtischen Verkehrsüberwachung einen Strafzettel aus. Dumm gelaufen. Dass der Mann verärgert war, ist nachvollziehbar. Ein Seufzen, Augenverdrehen oder ein charmanter Überredungsversuch wären es auch gewesen. Der Mann aber wollte seinen Strafzettel einfach zerreißen, wie die Polizei meldet. Weil die Enttäuschung ja irgendwie verarbeitet werden muss, mag das auch noch entschuldbar sein. Was er dann tat, ist aber nicht.

Laut Bericht wollte ihn die 55-jährige Stadtangestellte dabei fotografieren - Fotos von Falschparkern sind in Tölz üblich, um den Verstoß zu dokumentieren. Der Lenggrieser schlug ihr dabei auf die Hand, die Dienstkamera fiel zu Boden und ging zu Bruch - genau gegenüber der Polizeidienststelle. Der 61-Jährige bekam schließlich nicht nur seinen Strafzettel, sondern auch eine Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.

© SZ vom 28.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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