Mitten im Starnberger See:G 7 forever

Lesezeit: 1 min

Dieser Gipfel ist super - vor allem in den Pfingstferien. Warum nicht öfter?

Von Ingrid Hügenell

Es gibt ja Leute, die aus vielerlei Gründen etwas gegen den G-7-Gipfel in Elmau haben. Die irren sich. Alle. Der Gipfel ist super, vor allem in den Pfingstferien. Endlich mal was los im Oberland! Die Polizisten sind weg von der Straße, also - fast überall. Andernorts stehen dafür mehr als sonst. Die Leute haben ein interessanteres Gesprächsthema als Wetter und Urlaub, und irgendwie spannend ist das ja auch, wenn die mächtigsten Staatenlenker der Welt vielleicht mit ihren Riesenlimousinen über die Autobahn nach Garmisch gurken.

Daher also der Vorschlag: Macht doch den Gipfel immer bei uns! Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist schön! Feine Locations gibt's, noble Hotels, Bilderbuchlandschaft sowieso. Oder kommt an den, beziehungsweise in den Starnberger See. Die Roseninsel böte sich an; wenn sie aber als nicht sicher genug erscheint, könnte man auf dem Starnberger See eine schwimmende Insel aus Pontons errichten. Die könnte man gut sichern, vielleicht mit einem Tarnnetz überspannen, und die Pioniere der Bundeswehr könnten üben, wie man so was macht.

Am Ufer gäbe es zahlreiche hübsche Schlösschen oder Villen, in denen man die Delegationen einquartieren könnte. Vielleicht ließe sich sogar die Max-Villa wieder herrichten! Oder man fragt mal vorsichtig, ob man nicht in dem Münsinger Häuschen einer bekannten deutschen Schauspielerin und ihres Mannes, eines Finanzunternehmers, zum Beispiel die Amerikaner unterbringen könnte. Diese Hütte verfügt, wie man so hört, über eine doppelte Eibenhecke, ordentlich dicht, da schaut keiner durch. In den Zwischenraum könnte man prima speziell geschulte Männer platzieren, und der Ausdruck "Heckenschütze" hätte gleich eine schöne, weitere Bedeutung. Ein paar Schießscharten noch, fertig.

Als Damenprogramm eignete sich ein Ausflug in die wunderbare Wolfratshauser Innenstadt. Michelle Obama samt Töchtern könnte sich bei einem beliebten Trachtengeschäft einkleiden lassen, anschließend in einem der Gasthäuser bayerisch essen und dann mit dem Floß zurück nach München schippern. Und mal ehrlich: Besser als ein Pfingsthochwasser ist ein Pfingstgipfel allemal.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: