Es ist eine altbekannte Weisheit, die sich gerade erneut bestätigt: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. So ergeht es gerade dem Geretsrieder Food-Start-Up Gustavo Gusto: Weil einem Mitarbeiter unbemerkt ein Plastikbecher bei der Herstellung der hauseigenen Tomatensoße in ein Gefäß gefallen und dort geschreddert worden ist, musste Ware zurückgerufen werden. Kunden wurden dazu aufgefordert, die Pizzen "Gustavo Gusto I like Pizza Prosciutto" in einem schwarzen Karton und mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 13. Mai 2019 nicht zu verwenden, sondern zurückzugeben. Schließlich könnte akute Gesundheitsgefahr bestehen, wenn man beim Verzehr des Teigfladens auf Plastikteile beißt.
Soweit könnte die Geschichte auch schon wieder enden - wenn sich nun nicht auch noch herausgestellt hätte, dass die Pizza aus einem ganz bestimmten Grund in einem schwarzen statt in einem weißen Karton verpackt war: Es handelte sich nämlich um eine Sonderedition für alle Soziale-Medien-Affinen.
Ein 22-jähriger Bielefelder agiert im Internet als Youtuber und sogenannter Influencer (nein, nicht Influenza, die Grippe, sondern Neudeutsch für einflussnehmende Menschen). Sein Kanal "ConCrafter" wird inzwischen von mehr als 3,3 Millionen Abonnenten verfolgt, womit er also zu einem der erfolgreichsten "Influencer" gehört. Bereits im vergangenen Jahr wollte der junge Mann diesen Einfluss nutzen, um eine eigene Pizza-Kreation zu bewerben - die wiederum von Gustavo Gusto hergestellt wird. Nun bei der zweiten Auflage - eine Variante mit Schinken und schwarzem Teig, ergo auch die dunkle Verpackung - ging die Influencer-Pizza aber gründlich schief.
Doch nichts Schlechtes ohne etwas Gutes: Vielleicht nutzt der junge Mann ja seinen Einfluss künftig ganz im Sinne der Umwelt: Indem er sich gegen die Verwendung von Plastik stark macht.