Mitten im Herbst:Von wegen heilige Ruhe

Wieder Ferien. Bloß kein Stress ist angesagt. Allerdings haben viele die Rechnung ohne ihre Nachbarn gemacht

Von Barbara Briessmann

Noch ein Tag, dann sind endlich wieder Ferien. Zwar nur eine Woche lang, aber immerhin. Allerheiligenferien wurde die Auszeit landläufig genannt. Das klingt nach Ruhe, nach Friedhof und nach beschaulichen Gärtnerarbeiten. Jetzt sind es die Herbstferien. Wonach das klingt, mag kein Mensch hören. Denn er will sich ausruhen, wie sich das an freien Tagen gehört. Von Samstag an lautet die Devise deswegen: Fenster und Türen geschlossen halten. Nicht etwa weil lärmende Schulkinder in Ferienlaune durch die Straßen rennen, auch wenn das an Halloween zu befürchten ist.

Die vielen bunten fallenden Blätter bringen jede Menge Lautstärke mit sich. Laubbläser und -sauger haben wie in den letzten Jahren schon Hochsaison. Es ist höchste Zeit für Hobbygärtner und Hausmeister, täglich Blatt für Blatt zu vernichten. Ist eine Rasenfläche vom Laub befreit, wird noch ein letztes Mal gemäht. Dass es nicht still wird in den Wohnsiedlungen dafür sorgen anschließen wieder die fallenden Blätter. Ein Teufelskreis für Lärmgeplagte. Die Zeitumstellung beschert ihnen wenigstens eine Stunde früher Entspannung.

Außerdem gibt es ja noch die Sonn- und Feiertagsregelung. Da sind laut bayerischem Innenministerium "öffentlich bemerkbare Arbeiten verboten". Allerheiligen ist noch dazu ein "stiller Tag". Das klingt nach heiliger Ruhe.

Im kommenden Jahr wird es für Ruhesuchende noch besser. Dann nämlich ist auch der 31. Oktober in Bayern ein Feiertag. Nicht wegen Halloween, soweit geht das in einem katholischen Land noch nicht. 2017 bejubeln die Protestanten 500 Jahre Reformation. Zu diesem Anlass bekommen alle einen ganzen freien evangelischen Feiertag geschenkt.

Aber nur einmalig.

© SZ vom 27.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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