Mitten im Fasching:Und lasst uns fröhlich sein

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Innenstadtlage an besonderen Tagen, oh, wie bist du schön!

Von Ingrid Hügenell

Die älteren unter den Lesern werden sich noch erinnern: Bis vor einigen Jahren lag die Wolfratshauser Redaktion der SZ im Gewerbegebiet. Was ist uns damals alles entgangen! Zum Beispiel an diesem Sonntag: Einen besseren Platz als den eigenen Schreibtisch gibt es praktisch nicht, um das Faschingstreiben im Markt mitzuerleben. Man muss nicht mal das Fenster aufmachen. Die schmissige Musik hört man auch so. Narhalla-Marsch! Und die Urzeln mit ihren Kuhglocken. Und die Ansprache des Faschingsprinzen. Und die schmissige Musik natürlich. Die besonders. Durchs geschlossene Fenster. Stundenlang. Oh, wie bist du schön!

Der Faschingssonntag ist nur einer der Termine, an dem sich die Kollegen darum reißen, Dienst machen zu dürfen um vom Logenplatz aus die schmissige Musik zu genießen. Beliebt ist auch der Sonntag, an dem der Wolfratshauser Stadtlauf abgehalten wird. Start und Ziel sind direkt unterhalb des Büros, man ist ständig auf dem Laufenden. Oder das Wochenende des Christkindlmarkts. Oder einer der anderen Märkte. Wobei die Märkte den Nachteil haben, dass kaum schmissige Musik gespielt wird. Dsching-Dsching-Dschingis Khan! Es wabern nur den lieben langen Tag Bratwurst- und Glühweindüfte ins Büro. In der Vorweihnachtszeit arbeiten auch immer alle auffällig gerne länger. Das ist, damit sie täglich um 17.55 Uhr das kurze Musikstück aus dem Rathaus hören können. Längst nicht so schmissig wie das, was der Bayern-Hans zu Fasching auflegt, aber immerhin.

Die Tölzer Kollegen haben auch ein Büro, das zur Marktstraße hinausgeht. Dort drängen sich zur Leonhardi-Fahrt die Zuschauer. Und während des gut zweiwöchigen Tölzer Christkindlmarkts klingt einem ganztägig der lang gezogene Tröt-Ton in den Ohren, mit dem das Kinderkarussell den Beginn seiner Fahrten ankündigt. Das, so versichern die Kollegen, sei beinahe akustische Folter. Ganz anders als die wirklich sehr schmissige Musik am Faschingssonntag. Die Hände zum Himmel und lasst uns fröhlich sein! Dabei hopsen die Finger über die Tasten wie die Gardemädchen über die Bühne. We like to move it move it!

© SZ vom 08.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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