Mit überhöhter Geschwindigkeit:In Stauende gerast

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Zwei Verletzte und Sperrung nach Kollision auf der A 95

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen/Höhenrain

Weil er das Stauende wohl übersehen hat, ist ein 50-jähriger Münchner am Mittwochmorgen auf der Garmischer Autobahn A 95 bei Höhenrain schwer verunglückt. Der Mann wurde laut Polizei mit mehreren Brüchen und Prellungen per Hubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen. Er sei aber ebenso wenig in Lebensgefahr wie seine 38-jährige Beifahrerin, ebenfalls aus München. Die Frau wurde auch per Hubschrauber abtransportiert. Sie erlitt Schnittwunden sowie Prellungen und konnte die Unfallklinik nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Laut Polizei hatten der Mann und die Frau beim Unfall "mehr Glück als Verstand". Beide waren nicht angeschnallt. Aus ihrem Fahrzeug mussten beide aber nicht von den Rettungskräften befreit werden. Der Unfall zog auf der Autobahn sowie in und um Wolfratshausen erhebliche Verkehrsbehinderungen nach sich.

Zunächst war am frühen Morgen gegen 6.30 Uhr ein 36-jähriger Mann aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Richtung München gefahren. Der Autofahrer war laut Autobahnpolizei etwa mit Tempo 150 auf der linken Spur unterwegs. Allerdings staute es sich wegen erhöhten Verkehrsaufkommens nördlich der Rastanlage Höhenrain. Deshalb musste der Mann mit seinem Auto stark abbremsen. Weil er so abrupt reagierte, löste er allerdings eine Kettenreaktion aus.

Unmittelbar hinter seinem Auto soll der schwer verunglückte 50-jährige Münchner mit noch höherer Geschwindigkeit auf das Stauende zugerast sein. Der Autofahrer erkannte die Gefahrenstelle vermutlich zu spät und konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen. Zwar versuchte der Mann noch nach rechts auszuweichen. Doch bei diesem Manöver schleuderte sein Wagen in die rechte Leitplanke. Das Auto prallte zurück auf die Fahrbahn und krachte in die rechte Seite des vorausfahrenden Wagens. Das Fahrzeug des Unfallverursachers überschlug sich daraufhin, donnerte in die Mittelschutzplanke und blieb auf dem Dach liegen. Weil beide Insassen nach einer ersten Beurteilung schwer verletzt waren, wurden Rettungshubschrauber alarmiert. Die Helikopter landeten direkt auf der Autobahn. Daher musste die A 95 während des Einsatzes für etwa eine Stunde in Richtung Norden komplett gesperrt werden.

Feuerwehrleute aus Wolfratshausen und Beuerberg leiteten den Verkehr Richtung München bereits an der Ausfahrt Wolfratshausen von der Autobahn ab. Nach rund einer Stunde konnten die Einsatzkräfte den Verkehr auf einer Spur an der Unfallstelle vorbeilotsen. Erst nach mehr als zwei Stunden war die Garmischer Autobahn gegen 8.45 Uhr wieder vollständig freigeräumt. Bis dahin kam es im morgendlichen Berufsverkehr zu starken Behinderungen. Nach ersten Schätzungen der Polizei beträgt der gesamte entstandene Sachschaden bei dem Unfall nahe der Rastanlage Höhenrain etwa 25 000 Euro.

Die Feuerwehren aus Münsing und Höhenrain waren im Einsatz, um die Unfallstelle abzusichern. Der Münsinger Kommandant Peter Müller berichtet, es seien zwölf seiner Feuerwehrkräfte auf die Garmischer Autobahn ausgerückt. Noch einmal die gleiche Zahl an Kollegen aus Höhenrain seien an der Unfallstelle gewesen, schätzt Müller. Zusätzlich waren noch Mitglieder der Autobahnmeisterei Starnberg daran beteiligt, die Unfallstelle abzusichern.

© SZ vom 03.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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