Mein Tag:"Man lernt viel fürs Leben"

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Die Schauspielerin Katharina Schwarz hat eine Agentur und unterrichtet Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren in Schauspiel. (Foto: Hartmut Pöstges)

Lucia Danner stand bereits für einen "Tatort" vor der Kamera

Protokoll: Felicitas Amler

Die Schauspielerin Katharina Schwarz ("Hubert und Staller", "Schafkopf", "Rosenheim Cops") hat eine Agentur und unterrichtet Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren in Schauspiel. Am Freitag zeigen einige von ihnen im Wolfratshauser Kino, was sie gelernt haben. Unter ihnen ist die 14-jährige Lucia Danner (Foto: Hartmut Pöstges) aus Straßlach. Sie hat sogar schon bei Dreharbeiten für einen Münchner "Tatort" mitgewirkt.

"Ich habe mich eigentlich schon immer für Schauspielen interessiert. Katharina Schwarz ist mit meinen Eltern befreundet, und so hat es sich ergeben, dass ich in ihren Schauspielunterricht gegangen bin, erst in Starnberg, jetzt in Wolfratshausen. Wir sind zu acht und treffen uns einmal die Woche für eine Stunde. Es beginnt mit einem Aufwärmtraining. Jeden Monat wird etwas anderes behandelt: Stimme, Gestik, Mimik. Jetzt machen wir gerade Stimme: deutlich reden, richtig betonen. Man lernt viel fürs Leben, auch für die Schule - bei Referaten weiß man, wie man dastehen muss, aufrecht, die Füße fest am Boden, selbstbewusst eben.

Nach dem Aufwärmtraining üben wir Dialoge. Für die Aufführung am Freitag haben wir viele Monate geprobt. Ich spiele in Szenen mit, die aus Filmen zusammengesetzt sind, wie zum Beispiel ,Die wilden Hühner' oder ,Freche Mädchen'. Eine handelt von drei Mädchen, bei denen sich alles um Jungs dreht, um Liebeskummer, und ich bin diejenige, die genervt ist von dem ganzen Getue. Das ist alles schon sehr realistisch, wie im wirklichen Leben. Zwischen den ganzen Szenen ist dann noch ein Dialog, der ein bisschen poetischer ist. Ich mache ja beides, Theater- und Filmschauspiel. Es macht einfach Spaß, sich in verschiedene Rollen reinzuversetzen und jemand anderer zu sein.

Zum ,Tatort' kam ich, weil Katharina Schwarz eine Agentur hat, und die Caster wenden sich immer erst mal an die Agenturen. Sie rief mich an, ob ich vorsprechen mag, und so war ich beim Casting für den Münchner Jubiläumstatort, der im kommenden Frühjahr gesendet wird. Ich habe aber nur eine ganz kleine Rolle, vielleicht zwei bis drei Minuten.

Ich musste ein verwöhntes Mädchen spielen, ein bisschen arrogant, aber doch relativ sympathisch. Das Arrogante kann man mit dem Gesichtsausdruck darstellen, der Regisseur hat mir auch ganz viele gute Tipps gegeben. Überhaupt waren alle ganz nett zu mir. Aber man braucht schon Geduld: Diese kleine Szene haben wir 89 Mal geprobt - das hat den ganzen Tag gedauert. Es wird mit zwei Kameras gedreht, und die nehmen alles aus verschiedenen Blickwinkeln auf.

Die beiden Kommissare habe ich nicht getroffen, aber einen bekannten österreichischen Schauspieler, Robert Palfrader, der ist im Film mein Vater. Ich glaube, meine Mutter war irgendwie aufgeregter als ich. Ich habe mir gedacht: Die haben mich schließlich ausgewählt, und entweder gefalle ich dem Regisseur oder nicht."

Neues Schauspiel Starnberg präsentiert mit Kindern und Jugendlichen aus Wolfratshausen und Umgebung einen Abenteuer-Kurzfilm "Freundschaft" und ein Live-Theaterstück über das merkwürdige Verhalten verliebter Mädchen mit dem Titel "Mad-chen"; außerdem werden vier Ferienworkshop-Filme gezeigt: "Dieser eine Sommer", "Feuervogel", "Winterklirren" und "Aprilgeflüster", Freitag, 27. November, 16 Uhr (die Dauer ist mit etwa drei bis vier Stunden angegeben), Kinocenter Wolfratshausen, Bahnhofstraße 10, Eintritt vier Euro, Informationen unter www.neues-schauspiel-starnberg.de.

© SZ vom 26.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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