Mein Tag:Er drückt den Altersschnitt

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Der junge Sebastian Berger wird Gemeinderat in Schäftlarn

Von Nora Schumann

Sebastian Berger ( ) ist bislang schon sehr aktiv. Er ist zweiter Abteilungsleiter beim TSV Schäftlarn, bei den Grünen ist er bis dato Schriftführer im Ortsverband. Nun übernimmt er noch eine weitere Aufgabe. Diesen Mittwoch wird der 36-Jährige als Gemeinderat in Schäftlarn vereidigt. Berger folgt damit Ulrich Stuke nach, der im März um die Entbindung von seinem Ehrenamt gebeten hatte. Berger blickt dem Abend "in freudiger Erwartung" entgegen. "Und ohne jemand nahetreten zu wollen", sagt er, "ich glaube, das tut der Altersstruktur ganz gut, wenn da auch mal ein jüngerer Vertreter die Bürgerinnen und Bürger vertritt."

Berger wohnt in Hohenschäftlarn und ist in Ebenhausen groß geworden. Dort arbeitet er auch heute noch als Kunstschmied. Seit 2012 ist er Mitglied der Grünen. Er bezeichnet sich als politisch interessiert und ist der Auffassung: "Statt nur rumzureden, ist es besser wenn man aktiv etwas macht." Aus diesem Grund habe er auch für den Gemeinderat kandidiert.

Ob Berger wie Stuke für den Bauausschuss zuständig sein wird, müsse erst mit der Fraktion besprochen werden. "Der Bauausschuss ist ja generell etwas für die Fortgeschrittenen. Ich habe meine Qualitäten eher im Jugend- und Sportbereich", sagt er. "Da wäre es sinnvoller, wenn ich dort auch in den Ausschüssen vertreten bin."

Beim Thema Sport wünscht sich Berger die diskutierte Mehrzweckhalle für Schäftlarn. Das sei eine "sinnvolle Geschichte", findet er, vor allem für die Vereine. Man könne die Halle aber auch als Bürgerhaus nutzen und dort entsprechende Kulturveranstaltungen stattfinden lassen.

Ein großes Anliegen ist Berger auch das Thema "bezahlbares Wohnen". Seine Generation könne sich die galoppierenden Mieten kaum mehr leisten, erläutert er. "Ich denke es ist wichtig, dass Leute, die hier im Ort aufgewachsen sind, nicht rausgedrängt werden."

Beim Dauerbrenner in Schäftlarn, der geplanten Umfahrung, hat Berger eine klare Haltung. Er kann nicht verstehen, warum eine Bürgerinitiative für eine andere Trasse kämpft. "Entweder gar keine Umfahrung oder die Bi-Variante", sagt Berger. Die Bi-Variante sei für ihn eine "Verhinderungstrasse". "Ich weiß nicht, was die Initiatoren bezwecken wollen", sagt Berger ärgerlich. Die Bi-Variante jedenfalls sei so nicht umsetzbar. Von allen Gutachtern habe es dafür überall "die rote Ampel" gegeben.

© SZ vom 10.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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