Mein Markt:"Immer da, wo Not am Mann ist"

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(Foto: Manfred Neubauer)

Doris Brettschneider kümmert sich um 40 Kreative und 1000 Gäste

Von Protokoll: Stephanie Schwaderer

Jedes Jahr an Pfingsten stellt Doris Brettschneider im Kloster Benediktbeuern für den Förderverein Juwel ihr Organisationstalent unter Beweis. Zum siebten Mal richtet sie an den kommenden Feiertagen im Kreuzgang einen Markt mit "Handwerk und Kunst aus der Heimat" aus. 40 Aussteller präsentieren am Sonntag, 9. Juni, und Montag, 10. Juni, ihre Arbeiten. Aber auch hinter den Kulissen ist Tatkraft und Geschick gefragt. Brettschneider rechnet mit mindestens 1000 Gästen.

"Meinem Mann habe ich gesagt: Ich bin jetzt für dich tabu - bis nächsten Dienstag! Und er hat Verständnis. Der Pfingstmarkt ist mein Baby. Mit den ersten Vorbereitungen habe ich im Januar begonnen. Gerade bin ich vor allem noch damit beschäftigt, den Kuchen zu organisieren. 40 Spenderinnen stehen auf meiner Liste, 60 Kuchen werden wir brauchen, das heißt: Viel telefonieren. Der Verkauf von Speisen und Getränken ist die wichtigste Einnahmequelle für unseren Verein. Deshalb müssen alle zusammenhelfen. Meine Tochter Beate kocht wie jedes Jahr Chili con Carne, und mein Enkel wird uns zwei Tage lang als Crêpe-Bäcker unterstützen. Das macht er wirklich gut. 18 Helferinnen sind am Stand eingeteilt: Brote belegen, Brezen schmieren, die Suppe heiß machen, abspülen - das funktioniert reibungslos. Alle drei Stunden gibt es einen Schichtwechsel. Wo genau ich sein werde, weiß ich noch nicht. Immer da, wo Not am Mann ist. Wenn es sein muss, putze ich auch Toiletten.

Veranstaltungen konzipieren und organisieren - das ist, was mir gefällt. Früher habe ich für meinen Mann gearbeitet. Als ich in Rente ging, dachte ich mir: Jetzt ist genug, jetzt möchte ich auch einmal etwas für mich machen. Natürlich bin ich auch noch für meine Familie da. Aber es ist auch schön, wenn man anderweitig gefordert wird. Für den Juwel-Verein war ich sechs Jahre lang Schatzmeisterin, seit Oktober bin ich stellvertretende Vorsitzende.

Die Zusammenarbeit mit heimischen Handwerkern und Künstlern macht mir sehr viel Spaß. Ich bin handwerklich eher unbegabt, umso mehr kann ich mich für gute Arbeiten begeistern. Wir haben hier so außergewöhnliche geschickte Leute! Mit dabei sind Filigran-Drechsler, Gold- und Silberschmiede und Steinmetze. Es gibt handgemachte Messer, Taschen und Öle, dazu Buchfaltkunst und Klöppelarbeiten. Einige Aussteller sind von Anfang an dabei. Das ist für mich schon wie eine große Familie."

"Handwerk und Kunst aus der Heimat", Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern, Pfingstsonntag 11 bis 17 Uhr, Pfingstmontag 10 bis 17 Uhr

© SZ vom 06.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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