Mein Fest:"Was immer noch selig macht"

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Sabine und Stefan Pfister machten ihr Café neben der Kirche in Lenggries vor zehn Jahren zur Kleinkunstbühne. Am Freitag feiern sie das Jubiläum. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sabine und Stefan Pfister feiern zehn Jahre KKK

Von Stephanie Schwaderer

Vor zehn Jahren wagten Sabine und Stefan Pfister in Lenggries ein Experiment: Sie erklärten ihr kleines Café neben der Kirche zur Kleinkunstbühne KKK und luden eine Frau namens Eva Aschenbrenner ein. Der Abend war ein Riesenerfolg. Mittlerweile sind die beiden mit ihrer Bühne diverse Male umgezogen, wobei ihnen weder der Enthusiasmus noch die Gäste abhanden gekommen sind. Am Freitag laden sie im Arabella Brauneck Hotel zur Geburtstagsparty ein. Was geht Sabine Pfister durch den Kopf?

"Eva Aschenbrenner war ein Glücksgriff. Wir hatten gar nicht gewusst, dass diese alte Kräuterexpertin aus Kochel so bekannt war. Und so witzig! Der Laden war rappelvoll, und ich hatte genau das geschafft, was ich mir gewünscht hatte: Leute, vor allem Frauen, ins Café zu locken, die sonst nie einen Fuß über die Schwelle gesetzt hätten. Seither habe ich als Veranstalterin einiges dazugelernt. Wie man verhandelt, zum Beispiel. Wie man präzise Absprachen trifft. Ich hatte ja erst keine Ahnung, was alles zu einem Auftritt dazugehört: Übernachtung und Catering, die Frage, welche Technik brauchen wir, GEMA, KSK.

Was ich dabei auch erfahren habe, ist, dass Künstler, die meisten zumindest, sehr herzliche und liebe Leute sind, charakterlich top. Das sind Menschen, die viel von sich preisgeben, sei es durch ihre Musik oder dadurch, dass sie andere zum Lachen bringen, Menschen, die man auch privat gerne um sich hat. Entsprechend abwechslungsreich und menschlich erfüllend waren die vergangenen zehn Jahre.

Und dann gibt es natürlich auch die andere Seite, das Publikum. Das ist es, was mich immer noch selig macht: Dass wir einen Platz geschaffen haben, wo man zusammenkommt, wo man sich austauscht und miteinander einen schönen Abend hat. Das wird hoffentlich auch am Freitag so sein! Spannend wird vor allem die Frage, wie viele Leute kommen. Alle sind auf ein Glas Prosecco und Live-Musik mit Ciao Weiß Blau eingeladen, die an diesem Abend ihre neue CD ,Ballkönigin' vorstellen. Die drei werden immer ein Set spielen, und dann ist wieder genügend Zeit zum Ratschen. Wir haben an diesem Abend nicht nur die schnucklige Kaminstub'n mit ihren 70 Plätzen, sondern das ganze Creativum zur Verfügung. Außerdem soll das Wetter schön werden, so dass man auch nach draußen ausweichen kann. Wenn ich mir etwas für die nächsten zehn Jahre wünschen dürfte: Dass mehr der ganz prominenten Künstler sich dafür gewinnen ließen, auch einmal vor 70 Leuten zu spielen. Und ansonsten: Dass alles so weitergeht."

Freitag, 28. Oktober, Beginn 19 Uhr, Arabella Brauneck Hotel, Münchner Straße 25, Lenggries; mit Ciao Weiß Blau und CD-Release

© SZ vom 27.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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