Mein Auftritt:Solidarität in Tönen

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Willi Sommerwerk gibt ein Konzert für die Geretsrieder Brandopfer

Von Protokoll: Felicitas Amler

Der Geretsrieder Musiker Willi Sommerwerk gibt ein Benefizkonzert für die Familien, deren Wohnungen an der Sudetenstraße in der Silvesternacht ausgebrannt sind. Sommerwerk arbeitet beruflich als Heilpraktiker und Psychotherapeut. Er ist in Geretsried als Sänger, Gitarrist und leidenschaftlicher Interpret der Lieder von Reinhard Mey bekannt. Für sein Benefizkonzert aber hat er sich ein anderes Programm vorgenommen.

"Ich hatte mal eine Bekannte, die ist auch ausgebrannt. Da habe ich mitgekriegt, wie schwer es ist, vor dem Nichts zu stehen. Das hat mich dazu bewogen, ein Konzert für die Geretsrieder Brandopfer zu geben. Ich habe ja schon oft Benefizkonzerte gespielt zur Unterstützung der Flüchtlingshelfer. So etwas ist mir wichtig. Die Solidarität unter den Menschen ist mir wichtig, für mich ist das der Sinn des Lebens. Das Konzert läuft so ab, dass ich um 21 Uhr anfange und versuche, eine tolle Partystimmung zu machen. Ich spiele alles Mögliche, Mike and the Mechanics, Elvis, Crosby, Stills, Nash and Young, Simon and Garfunkel, Eagles und vieles mehr. Es soll einfach gute Stimmung sein. Vielleicht können die Leute auch ein bisschen tanzen - die Musik geht schon in die Beine, und ein bissel rumhüpfen kann man immer. Ich habe mir 50 Stücke rausgesucht, da kann ich so etwa drei Stunden spielen. Die Leute sollen ja was kriegen. Müde werde ich da überhaupt nicht - ich bin ja erst 68. Ich spiele ohnehin gern in so kleinen Kneipen, da hat man einen viel besseren Kontakt zum Publikum als auf großen Bühnen. Man ist da auf Augenhöhe. Vor dem Auftritt bin ich immer aufgeregt, und wenn ich das mal nicht mehr bin, höre ich auf. Ich mache Autogenes Training, man kann sich da in sich zurückziehen. Richtig fällt die Nervosität erst ab, wenn die ersten Töne raus sind, dann verwandelt sich die Aufregung in Freude.

Ich hoffe, dass die Leute viel spenden für die Brandopfer. Ich bringe einen blechernen Sektkübel mit, und darin soll es nur rascheln, nicht klimpern. Wenn man bedenkt, eine Kinokarte kostet ja auch schon zehn Euro, und hier bekommen die Leute echte Livemusik unplugged. Bürgermeister Michael Müller kommt übrigens auch ins Konzert. Und vielleicht gibt es ja Unternehmen, die etwas beitragen wollen, das wäre schön. Die Wirtsleute legen jedenfalls denselben Betrag, der zusammenkommt, noch einmal obendrauf. Die sind schwer in Ordnung."

Benefizkonzert Willi Sommerwerk, Samstag, 27. Januar, 21 Uhr, PapperlaPub, Hirschenweg 1, Geretsried

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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