Mahd von Moorwiesen:Für Schmetterling und Enzian

Der Landesbund für Vogelschutz sucht Engagierte

Enzian, Mehlprimel und blauschillernde Schmetterlinge finden im Alpenvorland noch Lebensraum in den Moorwiesen. Seit Jahrhunderten werden diese Wiesen gemäht, um es als Einstreu zu nutzen und seit dem vergangenen Jahrhundert auch, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Die Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) betreut rund 80 Hektar Eigentums- und Pachtflächen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Große Flächen liegen im Loisach-Kochelseemoor, aber auch in den Mooren um Egling, Königsdorf und Dietramszell. Seit dem 1. September werden die Streuwiesen gemäht. Im Loisach-Kochelseemoor übernehmen das Landwirte für den LBV, die das Mahdgut immer noch als Einstreu für Rinder und Kühe schätzen.

Die kleinen Flächen mäht die Kreisgruppe mit aktiven Helfern selbst. "Ohne Mahd hätte der stengellose Enzian keine Chance. Die Flächen verbuschen langsam und einer der artenreichsten Lebensräume geht verloren", so Sabine Tappertzhofen, Geschäftsstellenleiterin der Kreisgruppe. Aber auch bodenbrütende Vogelarten wie der Baumpieper profitierten von der Mahd, sagt Tappertzhofen. Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt, brütet der Baumpieper am Boden unter niederliegendem Gras. Gerne nutzt er einzeln stehende Bäume, um seine Singflüge zur Brutzeit durchzuführen. Nach der Mahd ist die Arbeit jedoch noch nicht erledigt. Die Streu wird bei trockener Wetterlage händisch gerecht, gewendet, zum Teil auf Hoanzen zum Trocknen aufgerichtet und schließlich abtransportiert.

Wer ganz praktisch bei dieser Naturschutzarbeit mithelfen möchte, erreicht die Geschäftsstelle des LBV unter Telefon 08171 / 27303 oder per E-Mail an info@lbv-toel.de.

© SZ vom 14.09.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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