Madeleine Streiber:"Zugleich traurig und beglückend"

Will Sterbende künftig auf ihrem letzten Weg begleiten: Hospizhelferin Madeleine Streiber. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Madeleine Streiber führt in München eine eigene Praxis zur Stimm- und Sprachtherapie und engagiert sich daneben nun in der Hospizbegleitung. Einfach wird das Ehrenamt für die 58-Jährige aus Hohenschäftlarn zwar nicht mit ihrem Beruf zu vereinbaren sein, dennoch wünscht sie sich, künftig im Seniorenheim in Ebenhausen tätig zu sein. Besonders der Kontakt zu demenzkranken Menschen habe ihr während des Praktikums viel gegeben: "Wenn das Rationale wegfällt, kommt der pure Mensch heraus", sagt sie. Dabei kämen "wunderschöne Begegnungen" zustande. Streiber wurde in ihrem eigenen Leben bereits oft mit dem Tod konfrontiert. Als ihre Mutter Anfang des Jahres gestorben sei, habe sie sich letztlich für das Engagement in der Hospizbegleitung entschieden. "Weil ich es als sehr, sehr notwendige Tätigkeit sehe." Für sie persönlich sei der Kurs eine "wunderbare Gelegenheit" gewesen, ihre eigenen Trauerprozesse aufzuarbeiten und sich intensiv mit dem Thema Leben und Tod zu beschäftigen, erklärt sie. "Das hat mir sehr gut getan." Ihre Tätigkeit als selbständige Therapeutin sieht sie als Vorteil für die Hospizbegleitung. Durch ihren Beruf habe sie gelernt, sich nach Begegnungen mit Menschen auch wieder zu distanzieren. Ihr Resümee: "Jemanden auf dem Weg in den Tod zu begleiten, kann sehr traurig aber auch beglückend sein."

© SZ vom 13.11.2018 / kasc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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