Künftig gebündelt:Kunst, Asyl und Bergbahn

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Grüne stellen drei Anträge für Sozial- und Kulturausschuss

Von Klaus Schieder, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Grünen im Kreistag fordern mehr Geld für die Kultur. Das Budget des Landkreises für die Kunstförderung soll von 20 000 auf künftig 50 000 Euro pro Jahr steigen. Diesen Antrag hat die Fraktion für die Sitzung des Ausschusses für soziale und kulturelle Angelegenheiten am Montag, 3. Dezember, im Landratsamt gestellt. Die Grünen begründen dies damit, dass der Fördertopf momentan arg klein sei. "Deshalb finden immer wieder kulturelle Einzelförderungen von Projekten durch gesonderte Antragstellungen oder Beschlüsse in anderen Ausschüssen" statt, erklären die Kreisräte Barbara Schwendner und Volker Witte.

Ihr Ziel ist es, alle Zuschüsse des Landkreises für Kunst und Kultur über einen Haushaltstitel zu führen und alle Anträge dort zu bündeln. Mit einem "vernünftig ausgestatteten Förderbetrag", der nach klaren Richtlinien vergeben werde, "möchten wir die Kulturförderung so weiterentwickeln, dass eine entsprechende Förderung von Projekten wie Ausstellungen im Landratsamt, landkreiseigene Kunstbildbände, Aktionen von Einzelkünstlern, Kunstvereine, Kulturvereine und historischer Verein angemessen ermöglicht werden kann".

Dies ist nicht der einzige Antrag, den die Grünen für den Sozial- und Kulturausschuss stellen. Ein zweiter betrifft die Brauneck-Bergbahn. Rund neun Millionen Euro hätten die Betreiber in den Ausbau ihres Angebots investiert, das für Gäste im Rollstuhl allerdings weiterhin nicht zugänglich sei. Es gebe keine barrierefreie Gondel, so die Grünen. In Einzelfällen versuche das Personal, einen Rollstuhlfahrer in eine der Gondeln zu heben, was aber meist beschwerlich sei und auch ein Verletzungsrisiko berge. Ein barrierefreier Transport wäre für den stellvertretenden Landrat Klaus Koch, Mechthild Felsch und Barbara Schwendner möglich, wenn eine speziell veränderte Gondel in die Bergbahn eingehängt würde. "Hierzu müssten technische Hürden überwunden werden, Genehmigung von TÜV und Bergbahnaufsicht erworben werden, und die Bergungssicherheit durch die Bergwacht gewährleistet sein", heißt es in ihrem Antrag. Da der Landkreis drei Prozent der Anteile an der Bergbahn halte, soll Landrat und Aufsichtsrat Josef Niedermaier (FW) mit der Geschäftsführung der Brauneck-Bergbahn ein Konzept für den barrierefreien Transport von Rollstuhlfahrern erstellen.

Doch damit nicht genug. In einem dritten Antrag fordern die Grünen, die Vertreter der Asyl-Helferkreise im Landkreis einzuladen, damit sie die Kreisräte im Sozial- und Kulturausschuss über ihre aktuelle Arbeit mit Flüchtlingen und über ihre Probleme informieren. Dieser Wunsch sei bei einem Treffen der Helferkreise und Integrationskoordinatoren in diesem Jahr geäußert worden, teilen Schwendner und Witte mit. Es gehe um Themen wie Bleiberecht oder Abschiebung, die Verlegung von Wohnsitzen, die Suche nach einer Wohnung und nach Arbeit, den Familiennachzug sowie um Bildungsangebote und um soziale Integration der Geflüchteten. "Gut ist es, wenn sich die politischen Vertreter des Landkreises für die Aufgaben der Integration interessieren und die Ehrenamtlichen bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit nach Kräften unterstützen", betonen die Grünen.

© SZ vom 27.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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