Kommentar:Wertvolles Ehrenamt

Hospizbegleiter müssen gefördert und wertgeschätzt werden. Sie verrichten einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft

Von Katharina Schmid

Sterbebegleitung. Es ist ein schwieriges Thema. Sich selbst mit dem Tod zu konfrontieren, mit dem Sterben geliebter Menschen und mit der eigenen Vergänglichkeit. Niemand - so scheint es auf den ersten Blick - setzt sich mit diesem Thema gerne auseinander. Und das ständig, immer wieder aufs Neue. Hospizbegleiter tun es doch und sie tun es in einem Maße, das höchste Anerkennung verlangt. Ihr Dienst sollte keinesfalls als selbstverständlich gesehen werden. Er sollte gefördert und wertgeschätzt werden. Und das nicht nur von den Sterbenden und ihren Angehörigen, die diese Hilfe ganz direkt erfahren. Sondern von der ganzen Gesellschaft, die durch dieses Ehrenamt eine wichtige Stütze erfährt. Und von der Politik, deren Aufgabe es sein muss, die gewachsenen Strukturen der Hospizbewegung zu fördern und zu festigen.

Es ist klar, dass alleine durch ehrenamtliches Engagement die Hospizarbeit nicht gestemmt werden kann. Hauptamtliche Fachkräfte tragen in stationären und ambulanten Palliativ- und Hospizeinrichtungen die Verantwortung. Dennoch sind die ehrenamtlichen Hospizbegleiter und -begleiterinnen das Rückgrat der Hospizbewegung. Und ja, es sind vor allem Frauen, die sich in diesem Ehrenamt engagieren und alten und kranken Menschen durch ihr Tun ein würdevolles Sterben ermöglichen. Sie tun das, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ohne die eigene Zeit gegen einen wie auch immer gearteten Zugewinn aufzuwiegen. Das ist selten geworden in einer Gesellschaft, in der vieles nur noch auf dem Prinzip "Leistung gegen Gegenleistung" basiert. Und sollte als umso wertvolleres Gut geschätzt werden.

© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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