Kommentar:Warum nicht transparent?

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Es ist wichtig, dass alle Bescheid wissen, worum es geht. Das gilt auch für die Finanzierung der Surfwelle in Wolfratshausen

Von Julian Erbersdobler

Politik ist manchmal wie Schule. Es gibt jede Menge Hausaufgaben und meistens jemanden, der sie nicht gemacht hat. Darüber wurde auch im Wolfratshauser Stadtrat am Dienstag diskutiert, als es um die Surfwelle an der Weidachmühle ging. Muss der Bürgermeister die Stadträte besser über das Projekt informieren? Oder sind die Kommunalpolitiker zur Eigenrecherche verpflichtet? Hinter beiden Fragen steckt das übliche Spiel, sich den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Viel wichtiger ist doch, dass am Ende alle Bescheid wissen, worum es geht. Und zwar nicht nur die, die im Stadtrat sitzen und über die Finanzierung der Welle abstimmen, sondern auch die Bürger. Menschen, die sich auf die Welle freuen. Aber genauso diejenigen, denen es davor graut. "Warum gibt es auf der Stadt-Homepage kein Portal, wo man sich über den Stand eines Projektes informieren kann?", fragte der SPD-Ortsvorsitzender Peter Fasching beim Stadtgespräch am Donnerstag.

Und er hat recht: Der Aufwand für die Verwaltung würde sich in Grenzen halten. Im System muss ja nicht jede Maßnahme, jeder gefällte Baum und jede Genehmigung aufgeführt werden. Der grobe Plan würde doch schon reichen. Die jeweiligen Abteilungsleiter hätten ohnehin im Kopf, wie der Stand der Dinge sei, so Fasching. Seine Idee ist, jedes Projekt in vier Etappen zu unterteilen.

Dann könnte jeder Bürger auf einen Blick sehen, wie es beispielsweise gerade um das Surfwellenprojekt steht. Und Antworten auf Fragen bekommen, die durchaus relevant sind. Zum Beispiel, wann die Surfwelle tatsächlich an den Start gehen wird. Sollte sich zwischendurch etwas im Zeitplan ändern, wäre auch das transparent. Dann gibt es hoffentlich auch keine Debatten mehr im Wolfratshauser Rathaus, wer seine Hausaufgaben im Stadtrat gemacht hat und wer nicht.

© SZ vom 24.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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