Kommentar:Sozialer Treffpunkt

Wolfratshausen wird von der neuen "Zeppelin-Bar" profitieren

Von Benjamin Engel

Die Lebensqualität einer Stadt bemisst sich an weit mehr als dem geschäftigen Treiben tagsüber. So wichtig etwa pulsierende Einkaufsstraßen mit Cafés sein mögen. Für die Urbanität mindestens genauso bedeutend, ist das, was nach Ladenschluss geboten wird. Bis auf wenige Anlaufstellen herrscht im Wolfratshauser Nachtleben leider mehr Tristesse denn freudiger Überschwang. Umso mehr sind Menschen mit Initiative und neuen Ideen gefragt wie etwa Sepp Schwarzenbach. Mit seiner neuen Zeppelin-Bar im Wolfratshauser Gewerbegebiet bringt er Farbe in das Nachtleben der Stadt. Und das ist nie verkehrt.

Von einem attraktiven Nachtleben können Kommunen nur profitieren. Denn das Feiern - solange es in Maßen bleibt - ist wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft. Zu den menschlichen Grundbedürfnissen zählt es, den Zwängen des Alltags zumindest zeitweise entkommen zu können. Und dafür können Nachtlokale im besten Sinne die richtige Bühne bieten.

Beim Ausgehen fallen gesellschaftliche Schranken. Sie bringen Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus zusammen. Denn im Nachtleben ist jeder Mensch erst einmal gleich, ganz egal aus welchem Elternhaus er stammt. Zudem stärken Ausgehlokale als soziale Treffpunkte die kulturelle Vielfalt in einer Stadt. Sie können sogar das Image einer Kommune entscheidend aufwerten und junge Leute anziehen. Das stärkt auch den Wirtschaftsstandort. Mag das Nachtleben auch seine Schattenseiten haben, etwa wenn es den Nachbarn zu laut wird. Im Gewerbegebiet wird das auf keinen Fall stören. Und Feiern gehört einfach zum menschlichen Leben.

© SZ vom 24.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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