Googeln, spielen, chatten und noch einiges mehr: Schon im Grundschulalter besitzen immer mehr Kinder ein Smartphone und damit fast unbegrenzten Zugang zum Internet. Was sie dort tun, überfordert die Generation der Eltern und Lehrer oft maßlos. Im Gegensatz zu den Kindern sind sie keine "Digital Natives", also nicht in der digitalen Welt aufgewachsen. Doch es ist wichtig, dass sie die jungen Menschen nicht nur beim Wachsen im realen, sondern auch im digitalen Umfeld begleiten.
Bayern will in den nächsten fünf Jahren drei Milliarden Euro in digitale Bildung in Schule, Hochschule und Kultur investieren. Die Investition ist längst überfällig. Denn manche Schulen im Landkreis verfügen über Laptops, die zehn Jahre alt sind. Andere surfen mit Übertragungsgeschwindigkeiten wie im vorigen Jahrhundert im Internet. Es ist wichtig, die technische Ausstattung voranzutreiben. Doch es muss dringend auch in Aus- und Fortbildung von Lehrern und in die Aufklärung von Eltern investiert werden.
Schulen werden es kaum schaffen, alle Geräte auf dem neusten Stand zu halten. Das ist auch nicht ihre Aufgabe, sondern die des Staates. Doch Schulen müssen dafür sorgen, dass die Lehrer im Kopf schritthalten. Auch die ältere Deutschlehrerin muss verstehen, dass "dieses Internet" den Alltag der Schüler wesentlich mitgestaltet, und der Geografielehrer muss lernen, dass es falsch ist, alles, was einen Bildschirm hat, zu verteufeln. Eltern müssen begreifen, was den Nachwuchs im Internet umtreibt. Sie müssen die Gefahren und vor allem die Möglichkeiten des Web erfassen. Denn wenn sich die erwachsenen Vorbilder von den Entwicklungen abhängen lassen und bloß schwarz malen, können es die Kinder kaum schaffen, Nutzen aus den digitalen Möglichkeiten zu ziehen und den Gefahren kritisch gegenüber zu stehen.