Wer Hans Urban im Wahlkampf erlebt hat, ist einem Mann begegnet, der Bürgern jeglicher politischer Couleur genauso souverän und auf Augenhöhe begegnet ist wie Jugendlichen in der Diskothek oder Politikerkollegen aus Bund und Land. Unaufgeregt, geradlinig und für seine Sache kämpfend hat sich der Biobauer und Imker aus Eurasburg präsentiert. Sein Trumpf: Ihm nimmt man dieses Image tatsächlich ab. Urban ist so, wie er sich gibt, frei von Allüren mancher Lokalpolitiker, nicht zerfressen von politischem Ehrgeiz. Gelassen ging er durch den Wahlkampf. Gelassen blieb er, bei aller Freude über das Ergebnis, auch am Wahlabend. Und gelassen reagiert er nun auch auf seinen Einzug in den Landtag.
Ein gewaltiger Karrieresprung für einen, der erst seit vier Jahren im Gemeinderat sitzt, wo er vehement für grüne Politik eintritt. Flächenfraß, Umweltschutz, nachhaltige Landwirtschaft, das sind seine Themen. Für sie streitet er und versucht zu "tun, was richtig ist". Diesen seinen persönlichen Leitspruch hat Urban kurzerhand zu seinem Wahlkampfmotto erkoren - und mit Haltung überzeugt. Nicht nur im eigenen Stimmkreis, in dem er ein für die Grünen sensationelles Ergebnis von 20,8 Prozent der Erststimmen eingefahren hat. Auch jenseits seines Stimmkreises hat er Unterstützer gewonnen, die den Biobauer aus Oberherrnhausen jetzt ins Maximilianeum nach München befördern.
Dort wird er sich in Zukunft mit politischen Großkalibern auseinandersetzen müssen. Dort wird er beweisen müssen, dass er der AfD Paroli zu bieten hat, jener Partei, die ihn nebst seiner Überzeugungen dazu bewogen hat, sich überhaupt für ein Landtagsmandat aufstellen zu lassen. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen darf sich glücklich schätzen, mit Urban einen Vertreter im Landtag zu wissen, der sich nicht verstellt oder anbiedert. Wenn er bleibt, wie er ist - und sich weiter aus persönlicher Überzeugung für die Belange seiner Heimat einsetzt.