Nach dem Aus für das Spa "Natura Tölz" kommt jetzt, was kommen musste: Alle Blicke richten sich auf das Hallenbad. Wenn es schon kein Alpamare mehr und nun auch kein Wellnessbad gibt, dann ließe sich ja vielleicht ersatzweise oben auf der Flinthöhe etwas arrangieren. Aber Vorsicht: Aus der Einrichtung, eingeklemmt zwischen Tanzsportclub und Kletterzentrum, wird niemals ein neues Spaßbad. Dazu fehlt es schlichtweg am Platz, am Geld, an der nötigen Besucherzahl, überhaupt an allem. Und darin ein Wellness-Spa einzurichten, vom dem sich der Stadtrat unten am Standort Bockschützstraße mangels Wirtschaftlichkeit gerade verabschiedet hat, käme wahrlich einem Schildbürgerstreich gleich.
Was also dann? Es ist zwar nicht verkehrt, wenn Stadtwerke-Leiter Walter Huber eine Umfrage in der Tölzer Bevölkerung zur Zukunft des Hallenbades anregt und die CSU die Ideen von Bürgern bei einem Diskussionsabend sammeln möchte. Allerdings dürften diese wohlmeinenden Initiativen kaum zu einem großen Wurf führen - zu der einen genialen Idee, die das Hallenbad in eine überregional bekannte Attraktion verwandelt. Zu vermuten ist eher, dass die Resonanz auf den Aufruf zum kreativen Mitdenken ungefähr so schwächlich wie beim Verkehrsentwicklungsplan ausfällt, den lediglich zwei Handvoll engagierte Einheimische vor vier Jahren zusammenstellten.
Das Hallenbad wird nach der jetzt beginnenden Debatte einfach das gewohnte Schwimmbad bleiben, besucht von Tölzer Familien und Sportvereinen, ganz selten einmal von Touristen. Um dies zu prophezeien, bedarf es nicht des seherischen Talents eines Nostradamus. Vielleicht führt der Gedankenaustausch aber zu der einen oder anderen Verbesserung. Ein Sprudelbecken hier, ein Kinderplanschbecken dort - so was ließe sich ziemlich leicht arrangieren. Und das wäre ja nicht das Schlechteste.