Kommentar:Guter Rat ist nichts ohne Tat

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Die Vorschläge des Landratsamtes zur Luftreinhaltung

Von Martin Brjatschak

Was sollen wir bloß tun? Die Luft in Deutschland ist teilweise so schlecht, dass die Europäische Union sogar mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof droht. Der Grenzwert für Stickstoffdioxide wird in München deutlich überschritten. Ein großes Problem sind also nach wie vor die vielen Autos auf den Straßen.

Doch wie geht man damit um?

Die Debatte müsste gar nicht erst stattfinden, wenn es sich dabei größtenteils um Elektrofahrzeuge handeln würde. Doch so weit ist die Autoindustrie noch nicht. Auch ein Hybridantrieb könnte Abhilfe schaffen, jedoch sind die Dieselfahrzeuge und Benziner in der Überzahl. Viele Experten zebrechen sich also weiterhin den Kopf: Wie kann man die Luftverschmutzung, die große Auswirkungen auf die Gesundheit hat, verringern?

Das Landratsamt in Bad Tölz hat dafür eigene Vorschläge geliefert. Als Verkehrsteilnehmer solle man unnötige Autofahrten vermeiden. So weit, so gut. Doch was sind "unnötige Autofahrten"? Ist es unnötig, in knapp 20 Minuten mit dem Auto von Bad Tölz nach Wolfratshausen zu fahren, statt mit dem Bus, der etwa 57 Minuten unterwegs ist?

Richtig ärgerlich wird es, wenn man noch weiter nach München kommen will. Die S 7 rühmt sich bekannterweise auch nicht mit ihrer Zuverlässigkeit. Wie soll man da auf ein Auto verzichten können, wenn man es eilig hat? Besser als derlei Ratschläge wäre ein gut organisierter Nahverkehr im Landkreis.

Aber das Landratsamt hat noch weitere Vorschläge parat: Man solle Fahrzeuge mit "feinstaubarmer Antriebstechnik bevorzugen" und nur im Winter weiche Winterreifen verwenden. Mit diesen aufschlussreichen Tipps müssen wir uns im Landkreis auch in Zukunft keine Sorgen machen wegen schlechter Luft.

© SZ vom 19.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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