Eines ist hoffentlich im Rathaus und im Stadtrat angekommen: Die Penzberger wollen das Areal um Gut Hub und die Seen nicht angetastet wissen. Auch nicht, wenn ein Bauvorhaben ganz am Rand des Naherholungsgebiets realisiert werden soll. Punkt.
Zugegeben, nach der ersten Pleite mit einem Hotel-Standort in diesem Bereich bemühte man sich im Rathaus, dieses Mal die Bürger besser einzubinden. Gelungen ist das nicht. Was aber auch nicht überrascht, denn als die Wiese an der Gut-Hub-Zufahrt beim mehr als 100 000 Euro teuren Dialog-Verfahren als Standort herauskam und der Stadtrat diesen mehrheitlich absegnete, war es doch nur logisch, dass die Skeptiker den gesamten Prozess als abgekartetes Spiel bewerten würden. Hilfreich war dabei der Versuch von Bürgermeisterin Elke Zehetner und Dialog-Moderator Daniel Schreyer nicht, einen Fake-Leserbrief in der Presse zu lancieren. Ein klarer Fall von "selbst schuld"!
Hoch anrechnen muss man den Entscheidern im Rathaus und bei den Stadtwerken indes, dass viele Millionen in ein neues Schwimmbad investiert werden. Wer bindet sich heute noch eine in der Regel defizitäre Einrichtung ans Bein? Auch in diesem Fall war das Vorgehen anfangs unglücklich, als plötzlich die Neubau-Pläne von heute auf morgen aus dem Hut gezaubert wurden. Schade ist ferner, dass die Verantwortlichen keine andere Lösung gefunden haben, als das Wellenbad abzureißen. Zweieinhalb Jahre müssen die Penzberger ohne Schwimmbad auskommen.
Aber in Zeiten, in denen immer mehr Kinder nicht mehr schwimmen können, steht es einer Kommune wie Penzberg gut zu Gesicht, ein neues Hallenbad zu errichten. Das ist das Geld allemal wert. Vielleicht ist der Schwimmverein SG Oberland irgendwann wieder versöhnt und kann sich mit den von der Stadt organisierten Ausweichmöglichkeiten zum Training arrangieren.