Zum zweiten Mal fand an diesem Wochenende das Knabenchor-Festival in Bad Tölz. Noch internationaler als beim ersten Mal sollte es werden, und so war diesmal nicht nur Österreich - mit den Wiltener Sängerknaben aus Tirol -, sondern auch die Schweiz in Gestalt der Zürcher Sängerknaben vertreten.
Am Freitagabend ging es los mit alpenländischen Volksliedern im Kurhaus; dann folgte am Samstagvormittag eine geistliche Matinee in der Stadtpfarrkirche und zuletzt am Samstagabend wieder im Kurhaus ein weltliches Festkonzert. Zunächst ließen sich die drei Chöre unter ihren jeweiligen Leitern einzeln hören, wobei die Reihenfolge von Konzert zu Konzert wechselte, und am Schluss traten alle Sänger gemeinsam auf.
Die Knabenchöre beeindruckten durch klare, leuchtende Stimmen, blitzsaubere Intonation und feine künstlerische Gestaltung. Im Volkslied-Konzert setzen die Wiltener manchmal allzu sehr auf optische Gags mit Bewegungen, Tanzen und Klatschen.
Dieser Zusammenklang der Knabenchöre war jedes Mal der Höhepunkt überhaupt. Die Bühne im Kurhaus platze da aus allen Nähten - der Zuschauerraum leider nicht, denn keines der Konzerte war ausverkauft.
Die Zürcher Sängerknaben waren mit der vorzüglichen Pianistin Valentina Pfister nach Bad Tölz gereist; ihretwegen wurde sogar ein Klavier in die Stadtpfarrkirche gebracht. Viele der Schweizer Sänger verfügen über solistisch geschulte Stimmen, so dass ihnen kleinere und größere Soloparts anvertraut werden konnten.
Das Festival klang aus mit der musikalischen Untermalung der Sonntagsgottesdienste beider Konfessionen. Musikalisch war das Knabenchorfestival wieder ein voller Erfolg, und der nächste Durchlauf ist für 2016 bereits fest geplant.