Nach mehreren Jahren der Planung und des Genehmigungsverfahrens ist es jetzt so weit: Die Landschaftsbauarbeiten zur Renaturierung des Ascholdinger Filz, beginnen am kommenden Montag, 5. November. Georg Reischl aus Ebersberg, dem die ganze Fläche gehört, hat das Projekt privat finanziert. Betreut wird er planerisch durch das Büro Logo verde Ralph Kulak Landschaftsarchitekten GmbH aus Landshut und vom Planungsbüro Hadatsch aus Hohenlinden.
Das Ascholdinger Filz liegt auf Dietramszeller Gemeindegebiet zwischen Egling und Ascholding, in der Flur "Großer Filz" der Gemarkung Ascholding. Das Hochmoor umfasst insgesamt rund 16,5 Hektar. Das stark entwässerte Ascholdinger Filz bildet mit dem Eglinger Filz, das im Norden angrenzt, ein großes Moor, das Teil des FFH-Gebiets "Moore zwischen Dietramszell und Deining" ist. Ziel der Renaturierung ist die Wiedervernässung des Ascholdinger Filzes. Dies geschieht, indem Entwässerungsgräben aufgefüllt, Vorfluter verlegt und niedrige Torfdämme errichtet werden, um Niederschlagswasser zurückzuhalten. So soll sich torfbildende Vegetation wie etwa Moose regenerieren können. Dies wiederum führt schließlich zur Bindung von Kohlendioxid und weiteren klimarelevanten Gasen.
Neben der Wiedervernässung werden die vorhandenen Gehölze in dem Hochmoor durchforstet. Ziel ist es dabei, die sogenannte aktive Verdunstung am Standort und auch dessen Verschattung zu verringern. Auf diese Weise will man eine torfbildende Pflanzendecke fördern, die sich so besser entwickeln kann. Um die Biodiversität zu steigern, wird dem Plan zufolge auf nicht überstauten Flächen eine restliche Überschirmung durch Baumkronen von 40 Prozent erhalten. Die Maßnahmen werden außerhalb der Vogelbrutzeit umgesetzt. Zum Einsatz kommen spezielle, für Feuchtstandorte geeignete Baufahrzeuge wie zum Beispiel Moorbagger.