Der Landkreis plant, eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Landratsamtes auf der Tölzer Flinthöhe zu errichten. Der Bauausschuss des Kreistags stimmt diesem Vorhaben zu und folgte damit einem Antrag der Grünen-Fraktion, die um eine Prüfung gebeten hatte. Finanziert wird das Projekt mit jenem Geld, das ursprünglich für den Bau einer Fotovoltaik-Anlage an der Fach- und Berufsoberschule Bad Tölz vorgesehen war. Die Baukosten belaufen sich auf gut 100 000 Euro.
Die Kreisverwaltung hatte verschiedene Standorte geprüft, darunter auch die Franz-Marc-Schule in Geretsried oder das Gabriel-von-Seidl-Gymnasium in Bad Tölz. Die Untersuchung ergab, dass als Standorte für eine landkreiseigene Anlage die Realschule Wolfratshausen, das Landratsamt, das Gymnasium Icking und die Berufsschule an der Tölzer Gudrunstraße geeignet wären. Eine der Maßgaben war jedoch auch, dass die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden müsse. So blieben noch die Realschule und das Landratsamt übrig. Bei näherer Betrachtung setzte sich das Gebäude der Kreisbehörde durch. Vor allem deshalb, weil der von der Anlage erzeugte Strom im Landratsamt selbst verbraucht werden kann. Das Schulgebäude indes wird während der Ferien und nach Unterrichtsschluss nicht genutzt, der gewonnene Strom müsste ins Netz eingespeist werden. Auch wenn die etwa 250 Module auf dem Süd-Ost-Dach der Realschule mehr Stromausbeute brächten, wären eben so viele Module auf dem Landratsamt wirtschaftlicher, sagte Klimaschutzbeauftragter Andreas Süß.
Auf Nachfrage betonte Hauptamtsleiter René Beysel, dass mit der Entscheidung für das Landratsamtsdach eine Fotovoltaik-Anlage auf der Berufsschule in Bad Tölz nicht vom Tisch sei. Der Neubau an der Gudrunstraße habe ein "superschönes Dach", das allerdings in das Dach des Altbaus übergeht. Erst wenn dieses ertüchtigt sei, könne auch dort eine Solaranlage errichtet werden. Gegen die Stimme von Kreisrat Karl Murböck (CSU) wurde der Bau der Anlage auf dem Landratsamt beschlossen.