Infraktuktur:Sorge wegen Nordspange

Lesezeit: 2 min

Greilings Bürgermeister Anton Margreiter will die Wünsche der Gemeinde berücksichtigt sehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Greiling will notfalls gegen Pläne für Tölzer Umfahrung klagen

Von Vinzenz Gabriel

GreilingDer geplante Bau der Tölzer Nordumfahrung hält die Nachbargemeinde Greiling weiter in Atem. Einen Lärmschutz für die Häuser der Karwendelsiedlung nahe der Bundesstraße 472, eine bessere Oberflächenentwässerung und einen Ersatz für den Fuß- und Radweg nach Bad Tölz - diese drei Forderungen stellt die kleine Kommune, wenn die sogenannte Nordspange errichtet wird. Das Staatliche Bauamt Weilheim zeigte sich bislang jedoch zu keinerlei Kompromissen bereit.

Deshalb kündigte Bürgermeister Anton Margreiter (FWG) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats an, eine Klage gegen die geplante Umgehungsstraße prüfen zu lassen, sollte das Staatliche Baumt die drei Wünsche weiterhin strikt ablehnen. Gegen die Nordspange als solche begehrt Greiling nicht grundsätzlich auf. In einer längeren Debatte äußerten sich die Gemeinderäte indes besorgt darüber, dass die Straßen im Ort während der Arbeiten an der Umfahrung durch den Baustellenverkehr und die Umleitung des normalen Durchgangsverkehrs zu sehr belastet werden könnten. Was das Staatliche Bauamt dazu konkret plant, will Bürgermeister Margreiter nach eigenem Bekunden so bald wie möglich abklären lassen. Während einige Gemeinderäte über mögliche Alternativen zur Nordumfahrung nachdachten, war die Haltung des Bürgermeisters klar: "Die Planungen sind inzwischen so weit fortgeschritten, dass von dieser nicht mehr abgerückt werden wird. Es geht darum, dass unsere Wünsche noch berücksichtigt werden."

Auf der Tagesordnung der Ratssitzung stand auch der Antrag einer Greilingerin, die ihre Fensterläden taubenblau streichen möchte - und nicht dunkelblau wie im Ortsbild üblich. Nach der alten Satzung zur Ortsgestaltung wäre dies noch problematisch gewesen. In der Neufassung, die laut Margreiter juristisch nur noch abgesegnet werden muss, werden solche Fragen liberaler gehandhabt: Sie sieht lediglich ein Verbot von grellen Farben vor. Der taubenblaue Anstrich wurde daher einstimmig genehmigt. Weniger einverstanden zeigten sich die Gemeinderäte mit dem Plan für ein Mehrfamilienhaus, das ihnen zu überproportional ausfiel. Die Bauherrn zogen ihren Antrag auf Anraten Margreiters zurück.

Einig war sich der Gemeinderat darin, das Dach des Feuerwehrhauses mit Fotovoltaik zu bestücken. Allerdings gab es noch keinen Konsens darüber, ob der Strom über Speicher ausschließlich für den Eigenverbrauch genutzt oder auch ins Stromnetz eingespeist werden soll. Diese Entscheidung wurde vertagt. Nun sollen Rechenmodelle darüber Aufschluss geben, welche Option rentabler ist. Ein Aufreger war die Sachsenkamer Straße, die saniert werden soll. Die Räte störten sich an einem einbetonierten Stacheldrahtzaun am Straßenrand, der keine landwirtschaftliche Funktion erfülle und unnötiges Gefahrenpotenzial für Radler und Fußgänger berge. Die Grundbesitzer sollen den Zaun abbauen und auch das an die Straße angrenzende Blumenbeet entfernen.

© SZ vom 17.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: