Gerade ein Jahr ist der neu gewählte Vorstand des Vereins "Aktive Tölzer" im Amt, da sind zwei der vier Mitglieder bereits zurückgetreten: Schatzmeister Simon Steinhart und Schriftführerin Petra Neureither. Sie werfen der Vorsitzenden Claudia Anzinger eine "One-Man-Show" vor. "Es sind Sachen entschieden worden, bei denen ich nicht gefragt worden bin und mit denen ich auch nicht einverstanden bin", sagt Steinhart der SZ. Konkreter will er nicht werden. "Ich will nicht Öl ins Feuer gießen."
Neureither argumentiert ähnlich. "Ich kann hinter ihren Aktionen nicht stehen", sagt sie, und führt die Organisation und Standverteilung des Christkindlmarktes als ein Beispiel von vielen an. Claudia Anzinger kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. "Es hat bisher noch nie einen Vorstand bei den Aktiven Tölzern gegeben, bei dem Schriftführer und Kassier so viel mitgeredet haben", sagt sie. Alle Entscheidungen seien zu viert getroffen worden, erst kurz vor dem Beginn des Christkindlmarktes, als es schnell habe gehen müssen, zu zweit und im Einvernehmen mit ihrem Stellvertreter Josef Fritz. "Ich habe noch nie eine Entscheidung allein getroffen", sagt Anzinger. Im Übrigen seien Vorsitzende und Stellvertreter nach außen allein vertretungsberechtigt.
Anzinger stellt die Trennung so dar, dass sie die Schriftführerin "mehr oder weniger zum Aufhören gedrängt" habe, weil sie ihr Amt nicht ausgefüllt habe. Auch zu Steinharts Rücktritt hat sie ihre eigene Sicht. Er habe die Arbeit unterschätzt. Zudem falle die Hauptsaison in seiner Kerzenfabrik zusammen mit dem Christkindlmarkt.
Die Posten hat Anzinger nun kommissarisch besetzt mit Vermögensverwalter Hans Bosch als Kassier und dem Wirt der Kneipe Click, Anno Wagner, als Schriftführer. Für Bosch sei die Aufgabe als Kassier ein Leichtes, Wagner arbeite seit vier Jahren ehrenamtlich mit. Neuwahlen sollen turnusmäßig im Frühjahr oder Sommer 2013 stattfinden.
Unterdessen gehe die Arbeit der Aktiven Tölzer normal weiter. Ein Arbeitskreis Stadtmarketing befinde sich in Gründung, dem Geschäftsleute, die Stadt sowie Vertreter des Vereins angehören werden. Er soll Ideen für neue Aktionen entwickeln.