Im Gemeinderat:Nachtarock in Bad Heilbrunn

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Josef Schwaller stellt den Rückzug Konrad Speckers in Frage

Von Alexandra Vecchiato

Josef Schwaller mag keine Ruhe geben. Der Heilbrunner CSU-Gemeinderat und Ortsvorsitzende hört nicht auf, über den Rücktritt Konrad Speckers (Freie Wähler) als Zweiter Bürgermeister zu räsonieren. Jüngst erst hatte er in der Jahreshauptversammlung seines Ortsverbands seinen Unmut über Speckers Entscheidung vom Frühjahr bekundet, wie auch zuvor schon in jener Gemeinderatssitzung, in welcher der Rücktritt mehrheitlich vom Ratsgremium angenommen wurde. Jedenfalls fühlte sich Specker daraufhin gezwungen, seine Entscheidung erneut im Gemeinderat zu verteidigen. Wie man ihm nur vorwerfen könne, er schätze das Amt des Zweiten Bürgermeisters nicht, sagte Specker. Immerhin habe er acht Jahre lang dieses Ehrenamt ausgefüllt. Nun könne er diesem wegen seiner beruflichen Belastung nicht mehr gerecht werden. "Wenn ich lese, was bei der CSU-Jahreshauptversammlung gesagt wurde, frage ich mich schon, was ich von den lobenden Worten damals in der Sitzung hier im Rathaus zu halten habe", sagte Specker. Weil er eben das Ehrenamt schätze, habe er sich für den Rücktritt entschieden. Wenn man merke, dass man seine Arbeit nicht mehr ausfüllen könne, dürfe man seiner Ansicht nach an seinem Stuhl kleben. Das gelte für ihn allerdings nicht für alle seine Ämter: Seine Mandate als Kreis- und Bezirksrat habe er behalten, weil er von den Bürgern direkt gewählt wurde und deren Vertrauen nicht enttäuschen wolle. Er stehe zu seinen Aussagen, meinte darauf Josef Schwaller. Die Gründe für Speckers Rücktritt könne er nach wie vor nicht nachvollziehen. Punkt, dabei bleibe er. "Ich bin gesprächsbereit", sagte Schwaller, worauf Specker erwiderte, er habe ihm das persönliche Gespräch doch längst angeboten, Schwaller sei nie darauf eingegangen. Was dieser energisch zurückwies. Specker konterte, es gebe in der Gemeinde Bad Heilbrunn wahrlich andere Themen, die weit wichtiger seien als seine Person. Als Gemeinderat Norbert Deppisch (Grüne) in diesem Hin und Her gegenseitiger Vorwürfe Schwaller vorwarf, er versuche, aus dem Rücktritt politisches Kapital zu schlagen und sei in keiner Weise glaubhaft, wenn er erkläre, im Gemeinderat überparteilich zusammenarbeiten zu wollen, beendete Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) die Debatte. Die Sache sei erledigt, sagte er. Diese Diskussion führe zu nichts. Zudem habe man eine gute Lösung mit seinem neuen Vize gefunden. Neuer Zweiter Bürgermeister ist Friedrich Bauer von den Freien Wählern.

© SZ vom 17.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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