Hilfe für Behinderte:Inklusion muss warten

Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen kommt beim Thema nicht so schnell voran wie geplant

Im März 2018 hatte die Kreis-CSU den Antrag gestellt, der Landkreis möge einen "Aktionsplan Inklusion" erstellen. Dieser soll konkrete Maßnahmen beinhalten, wie Menschen mit Handicaps besser in das gesellschaftliche Leben integriert werden können. Doch ohne entsprechende personelle Ausstattung könne die Verwaltung den Auftrag nicht umsetzen, sagte Thomas Bigl, Sozialamtsleiter im Tölzer Landratsamt. Der Aktionsplan könne erst in drei statt in zwei Jahren erstellt werden.

Der Sozialausschuss des Kreistags hat am Montag nicht-öffentlich die Empfehlung an den Kreistag gefasst, es bei der Stelle eines ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten zu belassen, ehe er über den Aktionsplan diskutierte. Zur Debatte stand, für den Behindertenbeauftragten eine halbe hauptamtliche Stelle zu schaffen.

Bigl warb im Gremium darum, vorerst keinen Inklusionsbeirat, wie von der Arbeitsgruppe Inklusion empfohlen, zu bestellen. Diesen zu Sitzungen zu laden wie all der restliche Verwaltungsaufwand würde der Verwaltung zu diesem Zeitpunkt zu viel Energie rauben. Als begleitendes Gremium bliebe der Sozialausschuss. Auch die Arbeitsgruppe werde weiter tagen. Auf der Agenda steht die Erstellung einer Standortanalyse. "Es geht darum, Zuständigkeiten, Betroffene und deren Bedarfe festzustellen", sagte Bigl. Dafür gibt es eine Dreiviertelstelle, die der Kreistag bei der nächsten Haushaltsberatung absegnen muss. Ferner gebe es eigens eine Arbeitsgruppe im Landratsamt, die die Inklusion in der Kreisbehörde beleuchten soll, sagte Bigl. Für den Aktionsplan steht eine Budgeterhöhung von 15 000 Euro zur Verfügung.

Barbara Schwendner (Grüne) bat darum, dass der Sozialausschuss regelmäßig über die Fortschritte informiert werde. "Damit wir Einfluss nehmen können auf die Ausgestaltung."

© SZ vom 25.09.2019 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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