Hallenbad:Eines für alle, alle für eines

Wozu Klein-Klein-Lösungen wählen, wenn sich eine ideale große Variante realisieren ließe?

Von Felicitas Amler

Die Idee ist und bleibt bestechend - die Kommunen im Nord-Landkreis sollten dabei bleiben, gemeinsam ein Hallenbad zu bauen und zu unterhalten. Es gibt kaum eine andere Sportstätte, die derartig für jedermann da ist wie ein Schwimmbad. Von Kleinkindern und Jugendlichen über sportliche und weniger durchtrainierte Erwachsene bis zu Senioren, die sich mit Aqua-Gymnastik fit halten wollen, finden in einem guten Hallenbad alle Menschen eine sinnvolle und schöne Freizeitbeschäftigung. In einem guten, wohlgemerkt. Doch anders als im Süden des Landkreises existiert im Norden kein einziges Hallenbad, das ohne erhebliche Investition weiter betrieben werden könnte.

Das Hallenbad Ascholding - marode; das Lehrschwimmbecken in Weidach - dringend renovierungsbedürftig; das Hallenbad Geretsried - längst überfällig. Die ursprünglich von Landrat Josef Niedermaier vorangetriebene Initiative, die man mit einer leicht abgewandelten Musketier-Losung "Alle für eines, eines für alle" überschreiben könnte, ist immer noch erstrebenswert. Denn es müsste ja ohnehin an drei Orten etwas geschehen.

Wozu aber Klein-Klein-Lösungen wählen, wenn sich eine ideale große Variante realisieren ließe? Für die ein oder andere Kommune mögen sich die jährlichen Belastungen erst einmal heftig anhören. Aber sind 200 000 Euro in einem 40-Millionen-Haushalt, wie ihn die Stadt Wolfratshausen hat, tatsächlich dramatisch? Hallenbäder sind genauso wie Bildungs- und Kultureinrichtungen Teil der Daseinsvorsorge. Und dafür wäre das Geld bestens angelegt.

© SZ vom 13.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: