Gesamtsiegerin Grundschule:Überraschung am Karl-Lederer-Platz

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Von Madlen Tietze, 9 Jahre

Die Bauarbeiten am Geretsrieder Karl-Lederer-Platz waren in vollem Gange. Gerade wurde die Baugrube für das geplante Haus ausgehoben. Doch plötzlich stoppte der Baggerfahrer seine Arbeit, sprang vom Bagger und starrte ungläubig in die Grube: "Was ist denn das?", rief er. Sein Bagger schlug mit der Schaufel an etwas Metallisches und er konnte nicht weiter graben. Auch bewegte sich das komische Ding nicht. Eine Bombe konnte es somit nicht sein. Aber was dann? Er holte einen Kollegen und beide gruben mit einer Schaufel und einem Besen an der Oberfläche weiter. Der Baggerfahrer meinte, es sei ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, und da blitzte auch schon eine Tür hervor.

Jetzt wurde die Sache doch eine Nummer zu groß für die beiden und sie mussten ihren Chef holen. Der kratzte sich ungläubig am Kopf. "Das gibt es doch gar nicht", sagte er. "Soll das etwa ein unterirdischer Bunker mit Geheimgängen sein?", dachte er sich. Im Zweiten Weltkrieg war Geretsried dafür bekannt, Bomben und Waffen herzustellen.

Die Bauarbeiten mussten sofort gestoppt werden und der Bürgermeister Herr Müller geholt werden. Der stand eigentlich gerade unter der Dusche und somit verzögerte sich das Ganze noch eine Weile. Währenddessen versuchten die Bauarbeiter den Fund weiter frei zu legen. Endlich traf der Bürgermeister ein und schaute genauso verdutzt drein. Es mussten Spezialisten her. Die Baustelle wurde gesichert und als die beiden eintrafen, bat der Bürgermeister die zwei, die Tür zu öffnen. Mittlerweile war auch der Geretsrieder Merkur eingetroffen und schoss schon die ersten Fotos. In Geretsried fand man zwar schon einige Bunker, die im Zweiten Weltkrieg dazu dienten, sich zu schützen. Doch dieser hier sah so anders aus. Wo führte der Bunker hin? Würde man dort weitere Waffen und Bomben finden?

Mit Schutzhelmen und Schutzkleidung öffneten sie die Türe und alle waren gespannt, was nun passieren wird. Die Spezialisten gingen voran, der Bürgermeister hinterher und auch der Baggerfahrer mit seinem Chef durfte mit. Da es sehr dunkel war, mussten sie mit der Taschenlampe langsam gehen. Es roch modrig und es war unheimlich. Keiner ahnte, was nun kommen würde. Man hörte sogar ein paar Autos fahren. "Ich glaube, wir sind Richtung Böhmwiese gegangen", meinte der Bürgermeister. Ab und zu huschten ein paar Ratten vorbei. Beide Gruppen trafen plötzlich aufeinander. Es schien, als gingen sie im Kreis. Doch da, im Schein der Taschenlampe sah der Bürgermeister eine Tür. Sie öffneten diese und alle glaubten kaum, was sie da sahen. Es glitzerte und funkelte. Doch Gold und Silber war es nicht. Eher rötlich. Alle betraten den Raum und sahen in Kisten ganz besondere Steine.

"Das glaubt uns kein Mensch!", rief einer der Spezialisten. Sollte dies denn möglich sein? Vorsichtig ging die Gruppe an die Kisten heran. Was sie da sahen, konnte doch unmöglich so viele Jahrzehnte hier bei uns in Geretsried ruhig in der Erde geschlummert haben. Es war das verschollene Bernsteinzimmer! Seit 1945 war es verschwunden. Über den Verbleib gibt es nur Behauptungen und Vermutungen.

Die ganzen Jahre über war es also hier, in Geretsried. Das war unglaublich! Blitzschnell verbreitete sich diese Nachricht auf der ganzen Welt. Doch behalten durfte Geretsried diesen sensationellen Fund leider nicht, da es zu Kriegszeiten ja eher gestohlen worden ist. Aber einen super Finderlohn bekam die Stadt. Damit wurde das neue Hallenbad gebaut. Eine Sorge weniger für den Bürgermeister!

© SZ vom 20.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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