Geretsried:Zwei Tote bei Ehedrama

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Ein Mann aus Geretsried hat nach Ermittlungen der Polizei zunächst seine Ehefrau getötet und sich dann selbst das Leben genommen. Nach dem Suizid des mutmaßlichen Täters musste die A 95 zeitweise für den Verkehr gesperrt werden.

In der Nacht zum Donnerstag hat sich im Geretsrieder Stadtteil Gartenberg ein Ehedrama ereignet. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen tötete ein 58-jähriger Mann seine 56-jährige Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung. Das Opfer starb der Polizei zufolge "durch Einwirkung stumpfer Gewalt".

Im Anschluss an die Tat richtete sich der mutmaßliche Täter selbst, in dem er sich auf der Autobahn bei Schäftlarn vor ein Auto warf. Die Kriminalpolizei sicherte beide Tatorte, die Autobahn konnte in den frühen Morgenstunden wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Ob der mutmaßliche Täter zuvor bereits strafffällig geworden oder wegen häuslicher Gewalt in Erscheinung getreten war, konnte weder der Pressesprecher noch Sebastian Kleiner, Kriminalkommissar des Weilheimer Kriminaldauerdienstes, sagen: "Wir dürfen dazu derzeit keine Aussagen machen". Bekannt ist allerdings, dass das Ehepaar Kinder hatte.

Den Angaben zufolge fand eine Angehörige die leblose 56-Jährige gegen 23.40 Uhr in einem Zimmer der Gartenberger Wohnung. "Aus dem unmittelbaren Umfeld gab es zuvor einen Hinweis, dass sie mal nach dem Rechten schauen sollte", sagte Kleiner. Doch auch der sofort verständigte Notarzt konnte der Frau nicht mehr helfen: Sie war bereits ihren Verletzungen erlegen. Die genaue Todesursache soll nun bei einer Obduktion geklärt werden.

Mercedes-Fahrer unter Schock

Nahezu gleichzeitig mit dem Auffinden der Getöteten ging bei der Geretsrieder Polizei eine Meldung ein, wonach ein Mann auf der A 95 bei Schäftlarn vor ein vorbeifahrendes Auto gesprungen war. Beim Eintreffen der Beamten stellte sich heraus: Es war der Ehemann der Ermordeten.

Der betroffene Autofahrer blieb laut Pressesprecher zwar äußerlich unverletzt, "erlitt aber einen heftigen Schock". Ihm steht nun ein Kriseninterventionsteam zur Seite, sofern er psychologische Betreuung wünscht.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide und erweiterte Suizide zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung in diesem Fall gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

© SZ vom 01.05.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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