Anbindung:Bahn auf den Buckelwiesen

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Die Endhaltestelle Geretsried-Süd liegt im Naturschutzgebiet. (Foto: Hartmut Pöstges)

Naturschützer wettern gegen die Endstation im Süden

4Bis die S 7 die zukünftige Endstation Geretsried-Süd erreicht, verläuft sie ein Stück weiter parallel zur B11. In einer lang gezogenen Kurve wird sie kurz nach der Tattenkofener Straße im südlichen Geretsried die Bundesstraße queren und zwischen Gewerbegebiet und dem Stadtteil Stein verlaufen. Mit der Richard-Wagner-Straße wird noch einmal eine Straße überquert, bis sie schließlich die Endhaltestelle erreicht. Der neue Bahnhof wird hinter den Neubauten in der Jeschkenstraße entstehen. Dort befinden sich heute ein Waldgebiet und die Buckelwiesen, die am nördlichen Rand des Naturschutzgebietes liegen. Die Pläne haben Naturschützer aufgebracht, die gegen den Verlauf protestieren. Sie fürchten um die Buckelwiesen nahe der Königsdorfer Alm. Auch wenn der Name des neuen Bahnhofs etwas anderes sagt, liegt dessen größter Teil nämlich auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Königsdorf.

Siegfried Weber wohnt in Stein und damit in der unmittelbaren Nachbarschaft der neuen Trasse und des Bahnhofs: "Ich sehe das zweigeteilt", sagt er. "Die Wohngegend wird dadurch aufgewertet, aber es wird auch zu einer höheren Belastung durch den Verkehr kommen." Der 59-Jährige erwartet, dass die Pendler zukünftig ihre Autos in Geretsried-Süd abstellen, um zu ihren Arbeitsplätzen zu kommen - so wie an der derzeitigen Endhaltestelle in Wolfratshausen.

Für die mehr als 3500 Ein- und 4500 Auspendler könnte die S-Bahn in Geretsried eine Möglichkeit sein, das Auto in zukünftig stehen zu lassen, sagt der Verkehrsfachmann des Rathauses, Jan Klinger. Zudem rücken auch die umliegenden Gemeinden wie Königsdorf oder Dietramszell näher an die Bahnanbindung nach München heran und könnten so von der Trasse profitieren. Für all jene wäre künftig die Endhaltestelle im Geretsrieder Süden die erste Anlaufstelle.

Für Weber selbst kommt die Fahrt mit der Bahn aber voraussichtlich nicht in Frage. Zu seinem nahen Arbeitsplatz bei einer Montagefirma nehme er das Rad. "Höchstens Mal zum Einkaufen" würde er die S7 zukünftig nutzen.

© SZ vom 29.07.2015 / ehae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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